Roman Wreden „Trophy“ / VÖ 07.07.2006

 

 

Musikfreunden aus dem Schwäbischen dürfte der Name Roman Wreden eventuell ein Begriff sein. Bevor er sich dazu entschlossen hat als Solokünstler zu arbeiten war er bereits bei den Stuttgarter Indi-Rockern Lost in Venice für den Gesang zuständig. Nach seinem 2003er Solo-Einstand „Window“ und dem 2004er Nachfolger „Make my day“ erschien kürzlich mit „Trophy“ das dritte Album des Mannes mit dem Zylinder.

 

Vorweg: Krachfetischisten werden an diesem Album sicher keine Freude haben. Roman Wreden steht für einen weniger lauten, dafür aber entspannten Sound. „Trophy“ ist in erster Linie ein Album geworden, bei dem man die Seele baumeln lassen kann. Dabei lässt der Schwabe in seine 12 Eigenkompositionen verschiedenste musikalische Spielarten einfließen. Diese reichen von klassischem Singer-Songwriter Material, über gemäßigte Ausflüge in Richtung Jazz sogar bis hin zu Expeditionen in verträumtes Psychedelic Rock Territorium wie etwa in „Whatever puropose“, einer von Streichern und minimalistischen Soundeffekten getragenen Ballade, die in ähnlicher Form aus der Feder der Briten Coldplay stammen könnte. Allgegenwärtig ist dabei die Akustikgitarre, die in ausnahmslos jedem Stück zum Einsatz kommt. Aus der langen Liste diverser Gastmusiker sticht sicherlich der Multiinstrumentalist Timon Birkhofer heraus, der für „Trophy“ neben Piano- und Bassspuren auch sein Cellospiel beigetragen hat und der normalerweise zur Soloband der Norwegerin Liv Kristine gehört.

 

„Trophy“ könnte ich mir bestens als akustische Untermalung in einer gemütlichen Runde oder als klassische Lounge-Musik vorstellen. Mit seinem dritten Album hat Roman Wreden ein bisweilen melancholisches Stück ruhiger, kaum kategorisierbarer Musik abgeliefert, das sich zwar in keinster Weise zum abrocken eignet, dafür im Rockbereich aber zumindest Fans ruhiger The Gathering oder deren Genrekollegen Paatos ansprechen dürfte. Ansonsten bleibt immer noch besagtes „Whatever purpose“, das problemlos in jede Radioplaylist passen sollte.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 28.08.2006