Rob Zombie „Hellbilly Deluxe 2“ / VÖ 29.01.2010

 

 

Rob Zombie ist ja nun schon einige Zeit im Musikbusiness unterwegs, verfügt über dem entsprechenden musikalischen Background und Erfahrung. „Hellbilly Deluxe 2“ ist sein neuester Output – den Albumtitel halte ich dabei für ungeschickt gewählt, denn „Hellbilly Deluxe“ war ein starkes Album, dessen Niveau Rob nie mehr erreichen konnte; „Hellbilly Deluxe 2“, um es vorweg zu nehmen, erreicht es auch nicht.

 

Geboten wird immer noch rockiger Metal mit finsterer Schlagseite. Schwerpunkt ist das charismatische Organ des Multitalents. Zeichnete sich „Educated Horses“ (2006) schon durch eine gewisse Trägheit und Kraftlosigkeit aus, so ist auch „Hellbilly Deluxe 2“ insgesamt eher behäbig und eben nicht so kraftvoll, energisch und aggressiv wie „Hellybilly Deluxe“ und meinetwegen auch „The Sinister Urge.“ Der Opener „Jesus Frankenstein“ macht dennoch Spaß, erweist er sich doch als schmissiger Rocker, der mit einigen netten Effekten aufwarten kann. Dank „Sick Bubble-Gum“ lasse ich nun meine Finger von Kaugummi; hierbei handelt es sich auch um einen kompakten, eingängigen Song, der auf Partys und großen Events sicher Spaß macht. Balladeske Töne gibt es mit „Mary Needs Women“ zu hören. Von der Idee her hätte dies sicherlich ein guter Song werden können, jedoch dümpelt das Stück etwas aussagelos vor sich hin. Ähnliches gilt für „Werewolf Baby“: Hier fehlt das letzte bisschen Konsequenz im Songwriting, so dass ich auch hier schnell dazu neige, die Skip-Taste zu betätigen. Schade. „Werewolf Women of the SS“ soll wohl provozieren, musikalisch zeichnet sich das Stück durch eine gelungene Basslinie sowie nettem Solo aus. Nichts, was die Qualität der ersten beiden Rob Zombie Alben auch nur annähernd erreichen könnte, aber immerhin ganz brauchbar. Ausgerechnet das letzte Lied „The Man Who Laughs“ kann dann vollends überzeugen. Hier verwendet Robbie auch wieder nette Keyboard- und Synthieeinsätze, die dem Song zusätzlich einen eigenen Charakter verleihen. Ein starker, charismatischer Refrain macht diesen Song zum Besten des Albums.

 

Tja, quo vadis Rob Zombie? „Hellbilly Deluxe 2“ wird seinem vielversprechenden Titel meiner Meinung nach zu keiner Zeit gerecht. „Hellbilly Deluxe 2“ steht mir dafür zu sehr in der Tradition des Vorgängers „Educated Horses“. Klar, wer „Educated Horses“ liebt, sollte hier zuschlagen. Ich bin für meinen Teil etwas enttäuscht.

 

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 04.02.2010