Robert Plant „Band of Joy“ / VÖ 10.09.2010

 

 

 

Eine Frage des Geldes muss sich jemand wie Robert Plant nicht mehr stellen. Der Frontmann der legendären Led Zeppelin lehnt alle Angebote zu einer Reunion-Tour nach wie vor konsequent ab, mit den zu erwartenden galaktischen Einnahmen einer solchen Rundreise kann der Sänger (noch?) nicht weich gekocht werden. Der macht nämlich lieber ein neues Soloalbum namens „Band of Joy“.

 

Und damit vermag der Brite nicht wirklich zu überzeugen. Nach den ersten drei Songs schaut die Sache dabei eigentlich noch ganz passabel aus. „Angel Dance“, „House of Cards“ und „Central Two-O-Nine“ haben (etwas antiquierten) Charme, lassen den Fuß wippen und grooven weitestgehend entspannt vor sich hin. Im Anschluss geht’s jedoch langsam aber beharrlich abwärts: „Silver Rider“ versprüht erstmalig dezente Langeweile und „Falling in Love“ ist ungefähr so seicht anzuhören, wie es der Titel schon vermuten lässt. Womit wir bei der Krux dieses Langspielers angelangt wären, denn auch ein herausragender Vokalist wie Robert Plant verkalkuliert sich manchmal. So gelingt dem 62-jährigen mit „Band of Joy“ leider nicht immer der schwierige Spagat zwischen entspannt und stinklangweilig, nach dem erwähnt guten Anfang erwischt man sich mit fortlaufender Spieldauer immer wieder dabei unaufmerksam zu werden und am gebotenen Programm vorbei zu hören. Das kann sicher nicht der Sinn der Sache sein, denn Fahrstuhlmusik sollte nicht der Anspruch eines Robert Plant sein. Wenigstens muss man zu Gute halten, dass es sich hierbei um Interpretationen fremder Werke handelt, von Traditionals bis zu den Ergüssen aus dem Singer-Songwriter-Bereich. Diese Notiz entlastet dabei nur den hier ausführenden Sänger, macht aus „Band of Joy“ allerdings trotzdem noch kein besseres Album.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 12.09.2010