Riverside „Rapid Eye Movement“ / VÖ 28.09.2007

 

 

Die Prog-Virtuosen Riverside sind der lebende Beweis dafür, dass aus Osteuropa nicht nur eindimensionales Rumpeln, sondern mitunter auch anspruchsvoller Metal kommen kann. Nach dem Debüt „Out of Myself“, dem viel bejubelten Zweitwerk „Second Life Syndrome“ und der „Voices in my Head“ EP legt das Quartett nun sein drittes Studioalbum vor, ein Album bei dem nicht nur eine thematische Trilogie beendet, sondern auch eine Art Tradition fortgeführt wird. Denn auch „Rapid Eye Movement“ darf schon jetzt als moderner Klassiker gehandelt werden.

 

Verantwortlich für diese Auszeichnung sind 9 Stücke, die wie gewohnt wie aus einem Wurf klingen und die sich genau so präsentieren, wie die Fans der Polen es lieben. Im Klartext bedeutet dies einen warmen, progressiven und zugleich packenden Mix, der wie ein Perpetuum Mobile zwischen Melancholie und Hypnose hin und her schwingt und intensive (Klang-)Gemälde in die Köpfen des Zuhörers pinselt. Mit Stücken wie „Embryonic“ oder „Schizophrenic Prayer“ zaubern Riverside wundervolle Klangkaskaden für nachdenkliche Stunden, deren Strudel einen sanft mit sich zieht. „O2 Panic Room“, der Titelsong einer Single, die es nur auf Konzerten des Vierers zu kaufen gibt, beschwört schon früh eine Gänsehaut herauf, die erst mit den letzten Noten von „Ultimate Trip“ wieder abklingen will. Warum hat man aus diesem Stück eigentlich nicht den Titeltrack des Longplayers gemacht? Denn „Rapid Eye Movement“ ist in der Tat der ultimative Trip der Stunde, ein Album wie ein Rausch, eine regelrechte Heroininjektion für die Gehörgänge. Vielleicht sogar eine Art „goldener Schuss“ – nur mit Happy End.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 26.09.2007