Rise Against "Appeal to Reason" / VÖ 17.10.2008

 

 

Die politisch-engagierten Veganer von Rise Against sind mittlerweile ganz oben im Punk Rock-Zirkus angekommen und können mit ihren letzten beiden Alben zwei Anwärter auf das Prädikat "Klassiker" vorweisen. Die beiden Alben "Siren Song Of A Counter Culture" und "The Sufferer & The Witness" bestechen durch ihre Mischung aus Punk Rock, Emo, melodischem Hardcore der Marke Comeback Kid und leichten Rock-Einflüssen. "Appeal to Reason" muss da erst mal mithalten können.

 

Kann es aber nicht. Zumindest nicht nach den ersten zwei, drei Durchläufen. Das Album wächst, obwohl auf Dream Theater-Songaufbauten verzichtet wurde. Doch nach der ersten Eingewöhnung eröffnet sich einem ein Reigen an großen Songs wie die erste Singe "Re-Education (Through Labor)", "Hairline Fracture", der Akkustik-Song "Hero Of War", in dem die Band die Verlockung der Armee und auch deren Schandtaten im Irak-Krieg und das darauf folgende seelische Chaos beleuchtet, oder "The Strenght To Go One". Eigentlich kann man hier jeden Song der Platte nennen, da Rise Againstmal wieder 14 (inklusive Bonustrack für Europa) Songs geschrieben haben, die ein durchweg hohes Niveau halten können. Auffällig ist diesmal aber, dass sie ihr politischen Engagement in den Texten weitaus mehr zeigen als noch auf den beiden Alben davor, die auch gerne mal das Thema Liebe aufgriffen, was hier etwas sporadischer angegangen wird.

 

Ob "Appeal to Reason" letztendlich so erfolgreich wird wie die beiden Vorgängeralben, wird sich zeigen. Klar ist aber, dass der Band erneut ein richtig gutes Album gelungen ist, das Spaß macht und einen dennoch zum Nachdenken anregt. Rise Against werden damit ihre Führungsposition auf Wraped Tour-kompatiblem Boden noch weiter ausbauen können.

 

Sebastian Berning - www.sounds2move.de  / 28.10.2008