Rhapsody Of Fire „Visions From The Enchanted Lands“ / VÖ 06.07.2007

Man mag darüber streiten können, welche Teile der Musik bei den  Rhasody Of Fire”Konzerten wirklich live dargeboten werden, und welche Elemente  aus der Konserve stammen. Andererseits: Die Musik ist derart vielschichtig und fidelig, es passieren sehr viele Dinge einfach gleichzeitig – kann man eine solche Musik überhaupt angemessen live repräsentieren? Hier präsentiert sich eine klassische Zwickmühle. Klassische Rock´n´Roll Attitüde ohne großes Technikprotze oder lieber alles nach allen Regeln des Möglichen auffahren?

Wie dem auch sei: Rhapsody Of Fire legen mit „Visions From The Enchanted Lands“ ihre neue DVD vor. Es werden Konzertausschnitte, Backstage Passagen und Interviewelemente geboten.  Besonders auffällig sind für mich weniger die gebotenen Live-Abschnitte – die sind halt ganz passabel in Szene gesetzt, aber viel auffälliger und bemerkenswerter finde ich immer wieder dieses italienische Englisch. – Wahnsinn. Der Zuschauer muss bei den Interviews wirklich sehr genau hinhören. Die Backstagepassagen sind auch recht nett. Na ja, wie ihr sicherlich merkt, hält sich meine Begeisterung in Grenzen – das Herausstellen eines italienischen Englisch-Akzents möge man mir verzeihen, aber es ist mir definitiv am ehesten in Erinnerung geblieben. Das gebotene Material ist allerdings in Ordnung.  Die 2. DVD ist eher eine Art Bonus DVD – Dokumentationen über die Zusammenarbeit mit Christopher Lee, dem Orchester, Bandproben und sogar 2 Videoclips. Für den Fan sicherlich deutlich interessanter als die erste DVD.  Versteht mich nicht falsch, die erste DVD ist auch alle mal in Ordnung, es werden Songs aus nahezu allen Schaffensperioden der Band präsentiert.  So zocken Rhapsody Of Fire Lieder wie „Unholy Warcry“, „Lamento Eroico“ und auch „Dawn Of Victory“ recht solide herunter.  Aber irgendwie wirkt die 1. DVD von der Aufmachung  und Zusammenstellung her recht lieblos. Standardware halt. Da ich von Rhapsody Of Fire eher hochwertige Qualität gewohnt bin, war ich nach den ersten Durchläufen im heimischen DVD-Player recht enttäuscht.

Vielleicht mag es daran liegen, dass meine Erwartungshaltung zu hoch war – insgesamt halte ich die DVD nicht für einen Pflichtkauf. Die 2. DVD finde ich zwar interessant, aber die alleine rechtfertigt nicht den hohen Anschaffungspreis, den Fans heutzutage für eine DVD ihrer Lieblinge hinblättern müssen.

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 10.07.2007