Rhapsody „Symphony of Enchanted Lands II – The Dark Secret“ – Plattenkritik / VÖ 27.09.2004

Bombastisch – Molodisch – Episch. Rhapsody sind zurück und haben mit „Symphony of Enchanted Lands II“ ein Album im Gepäck, welches sozusagen ein Soundtrack ohne Film ist. Aber auch ohne Film spielt eine Hollywood-Legende eine tragende Rollen in diesem Epos...

Schnellraterunde: Nennen Sie einen Film, bei dem Christopher Lee als Schauspieler mitwirkte. 3...2...1 : Einen? Da gibt es dutzende, z.B. die „Herr der Ringe“ Trilogie (Sauruman). Und nun nenne Sie ein Album, welches Lee, der auch leidenschaflicher Opernsänger ist, mit seiner Stimme veredelt hat. „Symphony of Enchanted Lands II“ wäre die richtige Antwort. Die majestätische Stimme des etablierten Filmstars steuert neben Gesangspassagen auch gesprochene Texte bei. Und wenn ein Mann wie Christopher Lee, dessen Zeit mehr als knapp bemessen ist, sich bereit erklärt ein Metalalbum zu bereichern, dann muss es sich um eine herausragende Platte handeln. Und eben eine solche ist „SoEL II“ auch geworden.

Die italienischen Verfechter epischer Werke, die mit recht von sich behaupten können zu den Schöpfern des Symphony-Metal zu gehören,  haben es mal wieder geschafft Bombast, Chöre, Patos und einige andere Einflüsse zu einen, und ein Soundtrack-Feeling zu vermitteln, das den Hörer für knapp 75 Minuten in die Welt der Mythen und Legenden zu entführen weiß. Das Tempo wechselt stätig im Verlauf der Geschichte und vermag somit dieses Album abwechslungsreich zu gestalten. 

Wer von sich sagt, dass er Fantasyfilme wie „Herr der Ringe“ und Konsorten auf den Tod nicht ausstehen kann, der sollte lieber die Finger von diesem Release lassen. Wer aber Atmosphäre und Symphonie gapaart mit Power-Metal sucht, der sollte in seinem eigenen Interesse auch mal in diese Veröffentlichung reinhören.

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 09.09.2004