Revolution Renaissance  „Age of Aquarius“ / VÖ 03.04.2009

 

 

Nach dem ganzen Hickhack um Timo Tolkki und Stratovarius scheint nun endlich Ruhe eingekehrt zu sein und alle Beteiligten konzentrieren sich auf das, was sie am besten können: Musizieren. Timo Tolkkis neue musikalische Heimat hört auf den Namen Revolution Renaissance und liegt seiner Vorgängerband gar nicht mal so sehr fern. Geboten wird seichter, melodischer Metal, der wirklich niemandem weh tun kann.

 

Revolution Renaissance rocken allerdings mehr, sind gradliniger und weniger verspielt. So ist der Opener „Age Of Aquarius“ ein direkter und recht kompakt gestalteter Song, der zwar solide ist, allerdings keinerlei Ohrwurmpotenzial oder sonstige Auffälligkeiten zu bieten hat. „Sins Of My Beloved“ ist ein 5-Minüter, der insgesamt mehr Abwechslung als „Age Of Aquarius“ zu bieten hat. Diverse schleppende Passagen wie der Refrain laden zum Mitsingen ein, ein stimmiges Solo rundet diesen soliden Song ab. Dennoch wäre hier wohl mehr möglich gewesen, denn das Potenzial dazu ist jederzeit hörbar. Es fehlt das letzte bisschen Druck, die zündende Idee, die diese Band aus der großen Masse abhebt. Leider findet dies nicht statt. Gleiches gilt für die obligatorische Ballade „Kyrie Eleison“. „Into The Future“ wird von einer zuerst fröhlichen, später jedoch nervigen und penetrant vordergründigen Keyboardmelodie begleitet. Der Refrain wird durch dieses Gedudel leicht überfrachtet, innerhalb der Strophen behindert diese Melodie den Aufbau von Atmosphäre. Schade.

 

Revolution Renaissance zeigen sich mit „Age Of Aquarius“ von einer durchwachsenen Seite. Viele Lieder sind „solide“, keines wirklich herausragend. Mit „Into The Future“ findet sich ein Song, der vom Keyboards vollends versaut wird. Ich möchte Revolution Renaissance jetzt nicht mit Stratovarius vergleichen, aber müsste ich mich zwischen einen von beiden entscheiden, würde meine Wahl nicht auf Revolution Renaissance fallen.

 

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 14.07.2009