Reverend Bizarre "III: So Long Suckers" / VÖ 31.08.2007

Alles hat mal ein Ende, sogar die Wurst, die ja angebliche zwei Enden hat, endet irgendwann. Und so auch die musikalische Existenz von Reverend Bizarre, die zum Abschied allen ein lapidares "So Long Suckers" wünschen.

Wenn man schon gehen muss, dann aber bitte schön mit einem richtig fetten Knall. So was Ähnliches haben sich wohl auch Reverend Bizarre gedacht und liefern mit "So Long Suckers" ein Doppelalbum ab, das mit einer Gesamtlaufzeit von 130 Min zu Buche schlägt. Und wenn man sich diese Laufzeit vor Augen hält, dann mag es auch nicht sonderlich überraschen, dass die ersten beiden Songs eine Lauflänge von 29 bzw. 25 Minuten aufweisen. Wobei sich das eröffnete "They Used Dark Forces / Teutonic Witch" als eher rockiger und vergleichsweise schneller Doom-Song entpuppt, während "Sorrow" seinem Namen alle Ehre macht und gänzlich schwermütig und dementsprechend langsam aus den Boxen schallt. Die darauf folgenden Songs - insgesamt sechs an der Zahl, wobei der kürzeste ca. 2 Minuten und der längste ungefähr 25 Minuten geht - bieten dann genau das, was man aufgrund der ersten beiden Songs auch erwarten darf, nämlich Doom par Exzellent. Fern irgendwelcher modischen Schnickschnack-Spielereien zelebrieren Reverend Bizarre ihre Art von Doom Metal, der seine Wurzeln nicht nur bei Black Sabbath, sondern auch in den 80er Jahren hat. Die Produktion besitzt somit dementsprechende Ecken und Kanten, was den Songs nicht nur einen gewissen Charme verleiht, sondern vor allem auch das atmosphärisch intensive Songwriting gekonnt unterstützt. In diesem Zusammenhang darf auch Sir Albert Witchfinder nicht unerwähnt bleiben, der mit seiner ungekünstelten Sangesstimme aufzutrumpfen vermag und in Kombination mit der mächtigen Instrumentierung so manchen großen Moment heraufbeschwört. Und da es auf "So Long Suckers" solche Momente der vielen gibt, kann man eigentlich nur noch festhalten, dass Reverend Bizarre einen würdiges Abschiedsalbum vorlegen, das den Schmerz über das Verleben dieser großartigen Doom Band wenigstens ein wenig lindert.

Reverend Bizarre sind nun also Geschichte, doch sie hinterlassen eine zwar kleine, aber feine Discografie, die mit "So Long Suckers" krönend abgeschlossen wird. Doom Fans sollten sich somit dieses Album tunlichst besorgen, da es sich bei "So Long Suckers" um eines der besten Doom-Alben des Jahrgangs 2007 handelt.

Nando Rohner – www.sounds2move.de / 16.08.2007