Resurrection "Mistaken For Dead" / VÖ 27.06.2008

 

 

1992 brachten die US-Deather von Resurrection ihr Debüt "Enbalmed Existence" unters Volk; die gerade aufblühende Death Metal-Szene würdigte das Opus entsprechend offensiv, welches seitdem als kleiner Kultklassiker des Genres einige Verehrung findet. 16 Jahre später wollen es die Altmeister nun noch einmal wissen und kegelten uns jüngst "Mistaken For Dead" um die Ohren. "Coward" thrasht heftig, aber melodisch, die Vocals klingen längst nicht mehr so guttural wie einst. Eher handelt es sich heute nämlich um Thrash Metal mit Death-Tupfern. Ein wenig Testament ist da drin und der Gesang ist zwar böse, aber da kennen wir inzwischen weitaus schlimmere Grunter. Allerdings passt die Mischung ganz ordentlich, denn hakelige Parts und diskret eingestreute Melodien wechseln  mit gemeinem Gebrülle, hellen Slayer-Soli und einigem Geblaste, sodass eine düstere Grundstimmung entsteht ("Buried Alive"). "X-ile" bewegt sich im Midtempobereich, wobei die bösen, beinahe doomig-sägenden Riffs wirklich fett sitzen. Etwas eindimensional ist der Gesang, welcher auch mal echte Growls streuen, fies keifen oder böse grunten könnte, denn das würde dieser Art von Musik insgesamt nicht schaden.

 

"Perils Of Burden", "Death By Desire" und "The Deceiver" bieten den gleichen Rhythmus, die gleiche Songstruktur. Die Tracks ähneln sich dermaßen, dass man so gut wie keine Unterschiede bezüglich der Vocals, der Licks oder der Soli mehr ausmachen kann. Bis zum Ende der CD ändert sich da nichts, man bekommt immer dasselbe Riffgeschiebe ("Thirst For Flesh", das hatten wir schon am Anfang des Albums) geboten; es würde sehr helfen, mal einen überraschenden Akustikpart einzusetzen, plötzlich Speed aufzunehmen oder, wie schon erwähnt, den Gesang variabler zu gestalten. Auch die Produktion wirkt zu antiquiert: solche Musik muss felsenfest monolithisch, knallhart mit Wucht und letztlich transparent-griffig produziert werden und nicht dumpf, rauschend und flach. Und ebenso wichtig: unbedingt mehr Spielraum für flächige Kompositionen, denn das Gebotene ist insgesamt so eindimensional und letztlich bekannt, dass heute nur echte Puristen, sagen wir mal Fans von Mortification und ähnlich gelagerten Bands auf ihre Kosten kommen. Eigentlich hätten Resurrection doch mehr drauf, oder? Ansätze sind da, vielleicht beim nächsten Mal in 16 Jahren...

 

M.E. – www.sounds2move.de / 30.07.2008