Repuked “Pervertopia“ / VÖ 04.03.2011


 

 

Schön zu sehen, dass es noch Alben gibt, wo der Bandname Programm ist. „Pervertopia“, das Debüt der schwedischen Nachwuchs-Deather klingt in der Tat ein wenig wie ausgekotzt. Aber das meine ich nicht unbedingt negativ. Was die vier Jungs aus Solna hier abliefern ist eine Mischung aus traditionellem Schweden Death der Marke Entombed und einer gehörigen Portion Punk ´n´ Roll. Und das alles dargeboten in einem Soundgewand, dass man den schimmeligen, vollgepissten Proberaum geradezu riechen kann. Natürlich werden auf lyrischer Seite allerhand Abartigkeiten abgehandelt („I wanna puke on you“, „Fucking something Dead“). Fehlen dürfen da selbstverständlich auch nicht die passenden Samples einschlägiger Kotz- und Scream-Sequenzen. Ein weiteres charakteristisches Element von Repuked ist, dass mehrere Bandmitglieder Vocals beisteuern. So ist zwar das recht tiefe, typische Gegrowle dominant, es gibt aber auch ein wenig höheres Gebrüll als Contrapart. Die Gitarrenfraktion hinterlässt einen soliden Eindruck. Neben Riffgewittern sind jede Menge Schweden-Death-Soli dabei. Auch die Rhythmusfraktion gibt sich keine Blöße. Woran es noch ein wenig mangelt ist das zwingende Songwriting. Ein Stück, das einem nachhaltig im Gedächtnis bleibt, sucht man vergebens. Als Anspieltipps nenne ich mal das groovende „Mental Vomit“ und „Morgue of Whores“, das einen schönen melodischen Zwischenpart hat und geschickt mit Samples arbeitet. Was die Band allerdings mit dem abschließenden, achtminütigen und ziemlich langweiligen Instrumental „Toxic Constipation“ bezwecken will, ist mir schleierhaft.

Unter dem Strich bleibt ein Album, das Death-Metal-Fans mit Hang zum Abartigen durchaus gefallen könnte. Auch wenn es das latente Gefühl hinterlässt, mal dringend unter die Dusche zu müssen...

 

Alexander Dontscheffwww.sounds2move.de