V.A. „Re-Machined – A Tribute to Deep Purple’s Machine Head“ / VÖ 21.09.2012

 

 

 

Den Stellenwert von Deep Purples 1972er Klassiker “Machine Head” kann man an verschiedenen Faktoren deutlich machen. Da wäre zum Beispiel eine nicht unbekannte Bay Area-Formation, die 20 Jahre nach dem Erscheinen besagten Albums ihren Bandnamen von eben jenem stibitzt hat. Oder aber die Tatsache, dass die Platte mit „Smoke on the Water“ das vermutlich bekannteste Gitarrenriff überhaupt parat hält, das bis heute fester Bestandteil der Rock-DNA ist und wohl auch auf ewig bleiben wird.

Wer irgendwann einmal damit begonnen hat das Stromgitarrespielen zu lernen, der wird schon relativ früh an „Smoke on the Water“ nicht vorbei gekommen sein. Mit dem prägenden Charakter des Stücks ist wohl auch zu erklären, dass besagtes Lied gleich doppelt auf „Re-Machined“ vertreten ist. Nah am Original hat sich dabei Virtuose Carlos Santana bewegt, der sich für den Gesang mit Jacoby Shaddix (Papa Roach) verstärkt hat und eine tadellose Vorstellung abliefert. Einen komplett neuen Ansatz haben The Flaming Lips gewählt, bei denen man das Original nur noch hin und wieder heraushört und deren Version mit seinen verstrahlten Electro/Sample-Fragmenten zwar definitiv als lobenswerte Neuinterpretation durchgeht, nichtsdestotrotz aber aufgrund akuter Langeweile keine Begeisterungsstürme verdient hat. Dann lieber „Lazy“ in der Version von Ausnahmeflitzefinger Joe Bonamassa und dem australischen Reibeisen Jimmy Barnes. Oder noch besser gleich der arschcoole Black Label Society-Kniefall vor „Picture of Home“, oder der Überrocker „Highway Star“, hier in einer Live-Version von Chickenfoot, die klanglich leider im Vergleich mit den sie flankierenden Studioversionen hörbar abfällt. Die größten Namen zückt „Re-Machined“ zum Schluss, wenn sich die großen Iron Maiden „Space Truckin’“ vornehmen (mit einer Version, die allerdings schon im Jahre 2006 aufgenommen wurde) und Metallica mit der B-Seite „When a blind Man cries“ einen famos Schlusspunkt setzen. Mit dieser Wahl beugt man übrigens einer sonst unvermeidlichen weiteren Dublette bei der Songauswahl vor, schließlich kam – die Insider werden es wissen – das Original „Machine Head“-Album mit gerade einmal sieben (dafür aber großartigen) Songs aus, wohingegen die vorliegende Tribute-Scheibe deren neun aufweist.

„Re-Machined“ ist im Gegensatz zur Vorlage zwar kein Must-Have, aber dennoch ein lohnenswertes Gimmick, das jeder geschmackvollen Plattensammlung gut zu Gesicht steht.

Markus Rutten - www.sounds2move.de