Redkey "Rage of Fire" / 16.06.2006

Dem Namen Heaven´s Gate eilt in der Szene immer noch ein beachtlicher Ruf voraus. Handelt es sich dabei doch um jene Melodic Metal Gruppe, die mit Alben wie "In Control" und "Livin´ in Hysteria" Ende der 80er und Anfangs der 90er Jahre für Furore sorgte. 1999, nach der Veröffentlichung des "Menergy" Albums, wurde es aber Still um die Band. Gitarrist Sascha Paeth widmete sich endgültig seiner Produzentenlaufbahn und stieg dank seiner Arbeiten für Kamelot, Edguy oder auch Rhapsody zur wahren Koryphäe auf. Sänger Thomas Rettke hingegen verdingte sich zukünftig als Gast- und Chorsänger, sorgte unter anderem auf allen Rhapsody Alben für die Backgroundgesänge und sang auf der Metal-Oper "Aina - Days of Rising Doom" eine tragende Rolle. Doch nun melden sich die beiden treibenden Kräfte hinter Heaven´s Gate mit einer neuen gemeinsamen Band zurück.

RedKey, so der Name jener neuen Band von Thomas Rettke und Sascha Paeth, die sich ganz und gar dem traditionellen Metal verschrieben hat. Das ist auch der Grund, wieso anstatt einer Heaven´s Gate Reunion lieber eine neue Band ins Leben gerufen wurde. Denn die Musik von RedKey präsentiert sich um einiges härter und auch rauer als es anno dazumal bei Heaven´s Gate der Fall war. So stehen die Songs ganz in der Tradition von Bands wie Judas Priest oder auch Vicious Rumors, was diesem Album eine starke Retro-Atmosphäre verpasst. Doch das ist in diesem Fall keineswegs abwertend oder negativ gemeint, da RedKey zwar unüberhörbar in der Vergangenheit verwurzelt sind, aber dennoch nie altbacken oder halbgar klingen. Vielmehr picken sich RedKey das Beste aus dem traditionellen Heavy Metal heraus, um es mit einer rohen aber auch zeitgemäßen Produktion aufzubereiten. Thomas Rettke singt hierbei wie ein junger Gott, wobei seinem variablen Gesang jederzeit anzuhören ist, wie viel Spaß ihm das Einsingen der Songs bereitet haben muss. Sascha Paeth seinerseits demonstriert eindrücklich, dass er nicht nur ein super Produzent ist, sondern auch ein ebenso talentierter Gitarrist. Aber auch der Rest der Band, zu der auch Gitarrist André Barowski (Steeltower) gehört, weiß mit einem wuchtigen Spiel zu gefallen. Hört euch z.B. die Killertracks "Easy Way Out", "Metal Head" oder auch "Respectable" an, um die ganze Klasse von RedKey zu erleben. Oder widmet eure Aufmerksamkeit solch metallischen Prachtstücken wie dem ebenso düsteren wie auch monumentalen "Be my Guide", dem stampfend vorantreibenden "Gone too Far", dem Hymnenhaften "Obsession" oder dem Nackenmuskelstrapazierenden Titeltrack. Und wenn ihr nach diesen Songs immer noch nicht genug habt, dann wagt euch zum Schluss an das epochale "The Fortune". Bei diesem Song duelliert sich Thomas Rettke nämlich mit niemand geringerem als mit Tobias Sammet (Edguy), was diesen Track somit zum Albumhighlight par Exzellece macht. Somit sollte es nun wohl auch jedem klar sein, dass es sich bei diesem Album um einen wahren Tipp für jeden Headbanger handelt. Was Besseres wird man in nächster Zeit seinem CD-Player wohl nicht zum Fraß vorwerfen, vorausgesetzt man steht auf Heavy Metal der guten alten Schule.

"Rage of Fire" ist ein superbes Album, das mit einer ordentlichen Produktion und Hammersongs zu überzeugen vermag. Für alle Heavy Metal Fans ist dieses Album somit ein absoluter Pflichtkauf. Es bleibt zu hoffen, dass man von RedKey bald wieder was zu hören bekommt, da "Rage of Fire" definitiv Lust auf mehr macht.

Nando Rohner – www.sounds2move.de / 13.08.2006