Redeem „999“ / VÖ 06.05.2011


 

 

Nachdem die Schweizer Redeem 2006 ein ordentliches Brett in Form ihres Debüts „Eleven“ abgeliefert haben, folgt nun, ganze fünf Jahre später der Nachfolger. An sich schon einmal eine große Zeitspanne, sodass man mit großen Erwartungen an diese Platte heran geht. Das Cover-Artwork lässt schon vor dem ersten Playerdurchlauf viel Raum für Interpretation und Diskussion: „Heißt das Album jetzt '666' oder '999'?“. Hat man dann seine persönliche Entscheidung getroffen, folgt der nächste zu erörternde Grundsatz: „Wer sein Album so nennt, ist auf Provokation aus“. Na dann ab in den Player.

Doch was ist das? Wir bekommen knackigen, abwechslungsreichen Alternative Rock geboten, der durch allerlei einprägsame Melodien und eingängige Hooks besticht und die nötige Prise Ohrwurmtauglichkeit und somit „Radiodurchnudel“-Charakterzüge („One of these Days“, „Promises“) an den Tag legt. Das Songwriting lässt in keiner Weise Raum für Kritik offen, denn es zeugt von äußerst hohem Niveau. Die Produktion wirkt aalglatt, sodass gerade Fans und Anhänger des Bereichs leicht eingängiger Alternative Rock-Musik voll und ganz auf ihre Kosten kommen.

Ich weiß nicht, vielleicht hätte ich mich von dem „666“ - „999“-Spielchen des Covers nicht allzu sehr auf etwas „Hartes, Druckvolles“ einstimmen lassen sollen. Die Platte an sich ist gut gemacht und kann mit Sicherheit in der gemütlichen Runde wunderbar im Hintergrund vor sich hinspielen, aber ob es jetzt der große Meilenstein ist, den sich die Schweizer eventuell erhofft haben, bleibt für mich ungewiss.

 

Vanessa Voglwww.sounds2move.de