Red Harvest „The Red Line Archives“ / VÖ 16.05.2008

 

 

Wir haben es hier mit einer Art Best Of zu tun, die einerseits aus Remixen und andererseits aus archivierten Songs besteht. Man kann also durchaus gespannt sein, was die Norweger auf „The Red Line Archives“ abgeliefert haben.

 

Der Opener „Move Or Be Moved“ verstört sofort auf ganzer Linie, beginnt er zunächst sehr ruhig und gemächlich, öffnen sich im Verlauf 5-Minüters die Strukturen und münden in einer merkwürdigen Klangwand auf teils bizarren E-Gitarren, düsteren Synthies und elektronischen Beats. Diese Rezeptur taucht des Öfteren auf und macht „The Red Line Archives“ für den gängigen Metaller gar nicht mal so leicht hörbar. „Dead“ finde ich im Gegensatz zu „Move Or Be Moved“ recht blass und gesichtslos; plätschert insgesamt zu viel vor sich hin, ohne nennenswerte Akzente setzen zu können. „Last Call“ macht da wiederum deutlich mehr Spaß, eine mächtig finstere Synthie-Melodie drängelt sich in den Vordergrund und macht ordentlich Eindruck – sehr schön! „Desolation“ startet als mehr als Klangcollage denn als Song, bevor E-Gitarren und ein recht militanter Beat einsetzen und diese verkrustete Struktur aufbrechen.

 

Die Frage ist nun: „Braucht man sowas?“ Ich kann sie für meinen Teil nicht genau beantworten, denn „The Red Line Archives“ ist sicherlich mal eine ganz schöne und eine größtenteils überzeugende Erfahrung, aber dennoch glaube ich nicht, dass dieses Werk sonderlich oft in meinem Player rotieren wird. Hört auf jeden Fall vorher rein und verschafft euch einen Eindruck.

 

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 10.05.2008