Razor Of Occam „Homage To Martyrs” / VÖ 13.03.2009

 

 

Nach 2 Demos und 2 EPs debütieren die australischen Extrem Metaller von Razor Of Occam. Die Musik klingt nun gar nicht nach sonnigem Sydney oder herum hüpfenden Kängurus, denn Razor of Occam haben sich einem recht technischen Extrem Metal verschrieben.

 

Von der gleichförmigen Stimme einmal abgesehen, würde ich „Homage To Martyrs“ schon als gelungenes Debüt bezeichnen. Das kurz geratene Album (33:40) macht einen sehr soliden Eindruck, die Band scheint eingespielt zu sein und stattet ihre kurzen Songs mit knackigen Gitarren, einem schweren Metal-Fundament sowie einer recht detailverliebten Arbeit am Schlagzeug aus. So holzt sich der Opener „Altar Of Corruption“ recht souverän durch seine 3:55 min Länge. Die Gitarren scheinen sich zumindest teilweise an thrashigen Rhythmen zu orientieren, das wuchtige Schlagzeug agiert irgendwo im extremen Metalbereich, während die Vocals Parallelen zum Black Metal erahnen lassen. „Heat Of Battle“ überzeugt mit breakdurchsetzten Strukturen und obligatorischem Solo. Mit 4:13 hat dieses Stück genau die richtige Länge. Ein kompakter, dennoch hoch dynamischer und clever arrangierter Song – wären die Vocals etwas variabler, könnten Razor Of Occam hier noch mehr punkten. „Immortal Code“ bietet wütende Blastbeats, die sich mit einer klassischen Doublebass-Walze die Klinke in die Hand geben. „Shadow Of The Cross“ verstärkt den thrashigen Eindruck.

 

Das Innovativste an Razor Of Occam dürfte die Herkunft sein. Rein musikalisch bewegt sich die Band für ein Debüt auf gutem Level, eine eigene Akzentsetzung wäre wünschenswert. Wer allerdings den schnellen Schlag benötigt, kann hier getrost zugreifen, denn im Großen und Ganzen ist „Homage To Martyrs“ sicherlich ein gelungenes Extrem Metal Album.

 

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 01.04.2009