Randy Piper's Animal “Virus” / VÖ 26.09.2009

 

 

Nachdem Randy Piper im Jahre 2006 mit Animals Erstling "Violent New Breed" der Welt den Heavy Metal im Stile der '80er W.A.S.P. (Randys Ex-Band) unter gemäßigtem Jubel zurückbrachte, erschien mit "Virus" nun das Zweitlingswerk.

 

Die bunte Kombination (stammend aus Skandinavien und den USA) traf sich im Herbst 2007 irgendwo in nördlichen Ländereien, nahm die Scheibe auf und war sich bald darauf sicher, nun einen wahren Killerwurf mit im Gepäck zu haben. Zumindest den traditionellen W.A.S.P.-Fans dürfte der Silberling tatsächlich wie auf die Haut geschnitten sein, so frappierend ähnlich sind sich Animal und Randys frühere Band. Wie beim Vorgänger beziehen sich die Texte dabei weitestgehend auf die Realität, die Musiker entfliehen weder in eine von Drachen und edlen Burgfräulein bevölkerte, noch in eine von Drogen durchweichte Fantasiewelt: So handelt es sich zum Beispiel beim Opener um das Arbeiten bis zum Herzinfarkt. Die Scheibe geht von Beginn an recht gut ab und nimmt den Hörer mit. Einige Lieder stechen dabei heraus: Am Schluss des zweiten Liedes "Can't Stop" wird der Hörer mit einer 30-sekündigen Rapeinlage konfrontiert - zusammen mit den Verkehrsgeräuschen ist man wohl bemüht, eine Art Grossstadtflair zu verbreiten. Mit "Crying Eagle" und "Judgement Day" wird der finale Richttag dann heavy und groovend eingeleitet; das macht zwei recht schnelle Tracks, mit denen nicht nur der klassische Biker warm werden dürfte. Mit "Zombie" ist noch eine Coverversion von The Cranberries einstigem Hit vertreten, "Shoot to Kill" lädt zum Mitsingen ein. Dabei ist die Instrumentalisierung ebenso wie die Produktion durchgehend gelungen.

 

Wer sich nun an alte Zeiten erinnert fühlt und W.A.S.P. noch immer tapfer die Treue hält, sollte hier unbedingt reinhören - für alle anderen und vor allem jüngere Leser ist es noch immer eine interessante Horizonterweiterung.

 

Micha Käser – www.sounds2move.de / 01.03.2009