Queensryche "Take Cover" / VÖ 13.11.2007

Ein Coveralbum auf den Markt zu bringen, das zeugt nicht gerade von überschwänglicher Innovation. Dennoch wagen sich immer wieder Bands an solch ein Projekt, um damit ihren musikalischen Vorbildern und Favoriten Tribut zu zollen, wobei das Endprodukt qualitativ sehr unterschiedlich ausfallen kann.

Nach Lana Lane und Erik Norlander sind es nun also Queensryche, die ein Coveralbum vorlegen bzw. deren Coveralbum von mir besprochen wird. Und wenn ich mir "Take Cover" so anhöre, dann werde ich das Gefühl nicht los, dass es sich bei diesem Album vielmehr um einen Lückenfüller bis zur nächsten regulären Queensryche Veröffentlichung handelt. So hinterlässt das gesamte Album einen mehr als nur inspirationslosen Eindruck, verpassen Queensryche mehrheitlich die Chance den bekannten Songs neue Nuancen abzugewinnen. Ganz schlimm kommt es jedoch bei dem versuch den Queen-Klassiker "Innuendo" zu covern, da Queensryche dabei vollständig zusammenbrechen und nichts Geringeres als eine musikalische Frechheit abliefern. Sorry, so was geht in meinen Augen (und Ohren) gar nicht und alleine für diesen Song erhalten Queensryche von mir somit die rote Karte, da ich von solch einer gestandenen Band wie es Queensryche nun mal sind schon ein wenig mehr geschmackliche Sicherheit im Umgang mit musikalischem Kulturgut, was die Songs von Queen zweifellos sind, erwarte. Aber auch die restlichen Stücke auf "Take Cover" fallen wie gesagt eher mau aus, ragt einzig "Heaven on their Minds", im Original aus dem Musical "Jesus Christ Superstar", positiv aus jenem durchwegs mittelmäßigen Gesamteindruck hervor.

Für mich ist "Take Cover" ein Schnellschuss, mit dem in der ach so lukrativen Weihnachtszeit ein wenig Geld in die Band- und Labelkasse gepumpt werden soll. Hartgesottene Queensryche Fans werden vielleicht einen Kauf in Erwägung ziehen, auch wenn ich an dieser Stelle prophezeien möchte, dass auch diese von "Take Cover" sicherlich enttäuscht sein werden, während alle anderen Musikliebhaber ihre Geldtaler lieber für das kommende Coveralbum aus dem Hause Atrocity auf die Seite legen sollten.

Nando Rohner – www.sounds2move.de / 01.12.2007