Queen „Deep Cuts III“ / VÖ 02.09.2011


 

 

Ihre Majestät geht in die dritte und zugleich letzte Runde: Mit „Deep Cuts III“ erscheint jetzt die dritte Queen-Compilation des Jahres, die diesmal die Jahre 1984 bis 95 abgedeckt. Das Rezept bleibt gleich, statt der üblichen Best-of gibt es eine etwas andere Werkschau mit den Lieblingssongs der Musiker.

Darunter befinden sich diesmal auch Songs vom Quasi-Vermächtnis des Freddie Mercury, dem Album „Made in Heaven“, auf dem die letzten Studioaufnahmen der Rockikone zu finden sind. Den dazugehörigen Titelsong setzt es gleich zu Beginn von „Deep Cuts III“, das nicht minder feine „I was born to love you“ ist ebenfalls enthalten. Ganz neu waren beide Nummern seinerzeit übrigens auch nicht, denn sie stammen vom ersten und einzigen echten Soloalbum („Mr. Bad Guy“) des Sängers mit indischen Wurzeln, das 1985 das Licht der Rockwelt erblickte. Für ihr finales Studioalbum mit Freddie „liehen“ sich die restlichen Musiker die Gesangsaufnahmen und Songs ihres verstorbenen Kollegen bzw. die entsprechenden Bänder aus und polierten das Ganze zu neuem, Queen-typischem Glanz auf. „Heaven for Everyone“, seinerzeit ebenfalls ein kleiner Hit und eine von Brian May gesungene Hommage an Mercury, hat es hingegen nicht auf „Deep Cuts III“ geschafft. Dafür kommt man in den Genuss von „Tear it up“, dessen Anfang offensichtlich mit dem von „We will rock you“ zu kokettieren scheint, oder aber „Back to Human“, einem Song mit leicht Wave-iger Note und elektronischen Spielereien. Von ungewöhnlichen Queen-Songs möchte ich in dem Zusammenhang eigentlich ungern sprechen, denn DEN typischen Queen-Song oder –Sound gibt es bekanntlich nicht. Exotisch sind „Ride the wild Wind“ (eine trippige Nummer für nächtliche Autobahnfahrten) und „Bijou“ (sphärische, „singende“ Gitarren von May dominieren das Klangbild, Mercurys Gesang kommt nur sporadisch zum Einsatz, im Hintergrund minimalistische Keyboards – es scheint als hätten Stimme und Gitarre für gut dreieinhalb Minuten die Rollen getauscht) trotzdem. Als Schlusspunkt ist „Mother Love“ natürlich die logischste, weil naheliegendste Wahl, beinhaltet das Stück doch die letzten Gesangsaufnahmen überhaupt, die Freddie kurz vor seinem Ableben noch im Rahmen der letzten Studiosessions in Montreux eingesungen hatte.

Wie die beiden anderen Teile dieser Reihe ist auch „Deep Cuts III“ vor allem für interessierte Quereinsteiger abseits der Radio-Songs interessant.

 

Markus Ruttenwww.sounds2move.de