QNTAL "Ozymandias" - Plattenkritik / VÖ 09.05.2005

Mittelalterliche Klänge und moderne elektrische Beats in eine passende Einheit zu verkleiden, das dürfte auf den ersten Blick schier unmöglich erscheinen. Doch genau diesen Reiz machte sich Michael Popp zur Aufgabe und erweckte so eine Band zum Leben, von der man in Zukunft nicht nur im musikalischem Underground einiges zu hören bekommen wird. QNTAL ist ein Fantasiewort, das der Sängerin Syrah (bürgerlich Sigrid Hausen) im Traum erschienen sein soll. Schon seit 1992 fungiert diese Band und mit QNTAL IV Ozymandias erscheint nun das mittlerweile vierte Album des Trios.

Ozymandias ist ein bekanntes Gedicht von Percy Bysshe Shelley, das nicht nur das Hauptthema des Albums darstellt, sondern auch den 4. Teil des Konzeptes der Band unterstützt. Ausschlaggebend für den Charakter der Formation und ungewöhnlich zugleich sind die verwendeten Sprachen der Songs, die sich immer im alteuropäischen Sprachraum bewegen. Unter anderem mit der altspanischen Sprache setzen QNTAL ihre Songs in Szene. Der mittelalterliche Flair wird durch mystisch und anmutig klingende Melodien gezaubert. Ohne langweilig zu klingen, denn durch gekonnten Einsatz von elektrischen Elementen, die teilweise sogar vom Computer stammen, wird den Songs auch ein gewisser Grad von Moderne verliehen. Die geübte Sängerin Syrah verleiht den Songs durch ihren hohen und klassisch angehauchten Gesang dann den unverkennbaren Charakter.

Der Stil von QNTAL ist altmodisch und modern zugleich, was ihn zu etwas besonderem macht. Die Verbindung von mittelalterlichen Instrumenten, elektronischen Elementen und klassischem Gesang ist in diesem Fall gut geglückt und dürfte nicht nur für Fans von geschichtlichen Geschehnissen interessant sein. Zeitlose Musik wie diese hat jedenfalls ein offenes Ohr verdient. QNTAL werden übrigens beim diesjährigen Wave Gotik Treffen in Leipzig gastieren. Mit Sicherheit hat die Band schon dann eine nicht unwesentliche Zahl neuer Fans für sich gewonnen.

Simone Steinbüchel - www.sounds2move.de / 07.05.2005