Pylon "The Eternal Wedding Band" / VÖ 25.09.2006
Dem aufmerksamen sounds2move Leser wird der Name Pylon sicherlich bekannt vorkommen. Geisterte dieser Name doch schon durch ein paar meiner
CD-Rezensionen ( siehe hier,
hier und
hier)
um sich gleichzeitig auch mit lobenden Worten meinerseits zu paaren. Doch wer verbirgt sich hinter diesem Namen? . Um was für eine
Band handelt es sich dabei, die mit "The Eternal Wedding Band" nun ihr neustes Werk vorlegt? Das und noch einiges mehr soll in den folgenden
Zeilen beantwortet werden, um endgültig das Rätsel um Pylon zu lüften.
Pylon besteht aus den beiden QLR Bossen Matt Brand (Lead-Gitarre / Gesang) und Jan Thomas
(Bass-Gitarre / Gesang), die sich zusammen mit Tinu Christen (Schlagzeug / Gesang) ganz und gar dem Doom verschrieben haben.
Und das auf eine Art und Weise, bei der man jeder gespielten Strophe anmerkt, wie viel Herzblut in die Musik und in die Aufnahmen zu
diesem Album investiert wurde. So offenbaren die Kompositionen auch nach mehrmaligem Hörgenuss liebevolle eingebaute Details,
kleine aber feine und vor allem süchtig machende Melodien. So wird z.B. "Falling Into the Sun" mit akustischen und arabisch anmutenden
Gitarrenklängen eröffnet, während bei "A Walk Through Wonderland" eine arschcoole Gitarrenarbeit mit geschickt platzierten Synthie-Effekten
verschmilzt, sich "The Cold Mirror / Fields of Sorrow" als hypnotisch bedrohlicher Song entpuppt oder beim Instrumental
"L'épée dans mon Coeur" düster schwelgerische Klänge vorherrschen. Aber auch die schon öfters erwähnten und gelobten Songs "Anaconda",
"2046" und "Checkmate 64" sind gelungen, was auch auf die restlichen an dieser Stelle nicht erwähnten Songs von
"The Eternal Wedding Band" zutrifft. Von daher mag man auch die doch recht rohe Produktion verschmerzen die so nicht dem
allgemeinen Hörgeschmack
entspricht, sondern vielmehr eine tiefe Verwurzelung im Underground offenbart. Somit handelt es sich bei "The Eternal Wedding Band"
um ein Werk mit Charakter, das sich dank seiner Ecken und Kanten wohlwollend aus der
gesichtslosen Kommerzmasse abhebt.
Pylon liefern mit ihren zweiten Silberling eine extrem hörbare aber auch unangepasste
Angelegenheit ab, die sicherlich nicht jedem Hörer munden wird. Jedoch werden
diejenigen ihre wahre Freude an diesem Werk haben, die
eine Vorliebe für cool rockenden Doom haben und sich auch gern fern aller Klischees
unterhalten lassen. Für jene wird "The Eternal Wedding Band"
wohl genau das Richtige sein und von daher könnte sich ein Besuch auf der
Bandhomepage, oder bei QLR
durchaus lohnen.
Nando
Rohner – www.sounds2move.de
20.10.2006