Psychopunch  "Kamikaze Love Reducer" / VÖ 20.01.2006

Gleich vorab: GLUECIFER (R.I.P.) - Fans können endlich die Tränen trocknen, denn ein würdiger Nachfolger ist spätestens mit PSYCHOPUNCHs nunmehr 6. Album "Kamikaze Love Reducer" gefunden. Wem die Backyard Babies noch zu "undreckig" sind, ist mit diesem Album bestens bedient.

MOTÖRHEAD lässt gleich beim Opener "Poison alley Groove" grüßen. Hier wird sofort, ohne Kompromiss, losgerockt und Sänger JM kotzt sich komplett aus. Dieser dürfte, ganz in Lemmy Kilmister-Tradition, mindestens eine Flasche Whiskey und 2-3 Schachteln Zigaretten pro Tag konsumieren. Die ersten vier Nummern "grooven wie Sau", um es mal etwas salopper auszudrücken. Pogonummern in bester Punk 'n' Roll - Tradition, im positiven Sinne, einfach dahingerotzt. Mit "When this World is Dying", hält man plötzlich verdutzt mit dem Kopfnicken inne. Plötzlich wird es nachdenklich und völlig unerwartet gibt es eine ernste Ballade zu hören. Noch verwunderlicher ist dabei, dass Sänger JM auch "normal" singen kann, zwar immer noch mit dem verrauchten Unterton, aber sehr beeindruckend. Kamen die Soli bisher kurz und bündig zum Einsatz, gibt es jetzt auch mal ein aufwendigeres. Ruhiger bleibt es auch bei den nächsten Tracks "Two Empty Hands" und "Someone like You", wobei schon im Midtempo. Danach gehts in anfänglicher Tradition weiter und schließt mit "The black River Song" etwas ruhiger und sogar leicht episch ab.

Hits braucht man auf "Kamikaze Love Reducer" nicht zu suchen. Bei der Energie die PSYCHOPUNCH versprühen, ist das auch nicht weiter notwendig. Von wegen Skandinavier sind ein unterkühltes Volk: hier wird derbe Party gemacht, ohne Rücksicht. Von daher: Prost!

Nino Liotta - www.sounds2move.de / 03.02.2006