Prymary „The Tragedy Of Innocence“ / VÖ 08.12.2006

 

 

Progressive Rock spielen diese Herren. Inhaltlich geht es bei “The Tragedy of Innocence” um ein missbrauchtes Kind, welches beim Aufwachsen die schiere Hölle durchlebt. Passend zu dem lyrischen Konzept präsentiert sich das Artwork. Düster, tragisch, Bezug nehmend zum Konzept.

 

Was mir bei den ersten Hördurchläufen sofort positiv aufgefallen ist: Prymary halten sich mit Frickeleien, sei es in Form von Gitarren- oder Keyboardsolos relativ zurück und konzentrieren sich stattdessen, ein gelungenes Songwriting an den Tag zu legen. Es tauchen zwar diverse Parts auf, bei denen die Musiker ihr fachliches Können präsentieren, so etwa in „In My Shell“. Aber dennoch sind diese Parts nie zu ausgeladen. Die 12 Songs dieses Werkes sind durchgängig rockiger Natur, gelegentliche DoubleBass Einsätze verleihen den Songs eine metallische Schlagseite. Mit „Miracle“ ist eine astreine, gelungene Ballade auf diesem Album zu hören, welche von ihrer Struktur her locker im Radio laufen könnte. Dies ist übrigens auf gar keinen Fall negativ gemeint, Prymary zeigen hier, welches songwriterische Potenzial in Kombination mit einer gehörigen Prise Kreativität in ihnen steckt. Abgerundet wird diese Ballade durch ein gefühlsvolles Solo – sehr beeindruckend.

 

Insgesamt finde ich sehr schön, mit welcher Liebe Prymary an ihrem Werk gearbeitet haben. Von der Musik, über das lyrischen Konzept bis hin zum Artwork haben wir es hier mit einer absolut gelungenen Einheit zu tun. Nebenbei sei noch erwähnt, dass die klangliche Produktion druckvoll aber nicht zu künstlich aus den Boxen schallt. Prog Rock Fans sollten dieses Album auf jeden Fall antesten, seichtere Metalfans dürfen sich ebenfalls eingeladen fühlen, diesem Werk eine Chance zu geben.

 

 

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 04.01.2007