Profane Omen „Destroy!“ / VÖ 30.09.2011


 

 

„Es ist nicht alles Gold was glänzt“, das denke ich mir bei mancher Erstbesichtigung diverser Silberlinge, die ich auf den Tisch bekomme. Von außen sehr aufwändig, tolles Booklet alles toll, toll, toll. Dann schiebe ich den Tonträger in Erwartung eines Feuerwerkes ein - und: Enttäuschung pur. Ja Freunde so ist das manchmal. Warum wissen nur die finnischen Berggeister!

Womit wir schon beim Thema sind. Profane Omen aus Finnland, genauer gesagt aus Lahti, haben ihren 3. Longplayer namens „Destroy!“ am Start. Der Name wird fast niemandem etwas sagen, was nicht verwunderlich ist, da die Mannen um Jules Näveri in unseren Breitengraden noch keine Sau kennt. Die Betonung liegt aber auf dem noch! Denn das mir vorliegende, neun Tracks umfassende Album verspricht mehr als nur Durchschnitt. Und hier schließt sich wieder der Kreis, denn bei Betrachtung des Covers macht sich eher Ernüchterung breit. Es ist schlicht gehalten (oder sprechen wir gar von langweilig?) und erinnert an alte Punk oder Hardcore-Cover. Aber dann kommt er wieder, dieser besondere Moment. Ich lege den Tonträger ein - und diesmal: Ein Glücksgefühl, das ich nicht mehr hatte seit ich mir zum ersten Mal die Schuhe alleine binden konnte, durchfährt mich. „Destroy!“ gefällt auf Anhieb! Hier wird fetter Groove Metal vom Feinsten dargeboten. Die Herrschaften wissen genau was sie tun und verbinden ihren aggressiven Sound und die „groovigen“ Riffs mit Elementen aus dem traditionellen Metal, Hardcore, Thrash bis hin zum Melodic Death Metal. Und dazu natürlich Jules Näveris Stimme, die über allem schwebt und das Gesamtkunstwerk abrundet. Vom markigen Niederbrüllen, bis hin zu klarem, melodischem Gesang, der auch in ruhigen Momenten nicht an Ausdruck verliert, bringt er alles mit was einen guten Frontmann und vor allem Sänger ausmacht.

„Destroy!“ ist von Anfang bis Ende hörenswert und man wird, ob man will oder nicht, dazu gezwungen den Kopf kreisen zu lassen. Spätestens mit diesem Longplayer werden es Profane Omen über die Grenzen Finnlands hinaus schaffen und eine hoffentlich große Zukunft ansteuern.

 

Der Richterwww.sounds2move.de