Primal Fear „16.6 (Before The Devil Knows You´re Dead)” / VÖ 22.05.2009

 

 

Juhu, sie sind wieder da! Nachdem mich „Seven Seals“ umgehauen hat und „New Religion“ zumindest begeistern konnte, konnte ich es gar nicht mehr erwarten „16.6“ zu hören. Ein Live Konzert im Jahre 2008 in Bochum war für mich bisher in Bezug auf Primal Fear der Höhepunkt. Nun hat sich das deutsche Metal Kommando nicht lumpen lassen und mit „16.6“ ein astreines Metalalbum abgeliefert.

 

„Riding The Eagle“ ist ein klassischer Heavy Metal Brecher, wie wir ihn schon oft von Primal Fear zu hören bekommen haben. Treibende Doublebass, traditionelle Gitarrenarbeit und Ralf Scheepers charismatisches Organ machen „Riding The Eagle“ zu einem gutklassigen Opener. „Six Times Dead (16.6)“ war ja schon im Vorfeld zu hören und zu sehen. Ein stampfender, rockender Song, der sich aufgrund seiner Eingängigkeit sofort in den Hirnwindungen festsetzt. Das obligatorische Solo fehlt natürlich auch nicht. Ich schätze dieses Lied im Vergleich zum Opener als stärker ein, da es schneller und effektiver wirkt. „Black Rain“ steht eher in der Tradition von „Fighting The Darkness“ oder „Diabolus“. Hier macht sich eine dezente orientalische Schlagseite breit, die ich sehr schätze, da sie Primal Fear eine weitere klangliche Facette hinzufügt. Für eine traditionelle Metal Band zeigen sich die Herren sehr entwicklungsfreudig und liefern einen saustarken Song ab. „Under The Radar“ gesellt sich wieder zu den klassischen Heavy Metal Songs. Er ist dabei sicherlich grundsolide, fällt aber gegen den direkten Vorläufer „Black Rain“ ab. „No Smoke Without Fire“ schlägt eher balladeske und ruhige Töne an, während es bei „Hands Of Time“ dezent poppig wird. Mit letzterem Song kann ich nicht wirklich etwas anfangen, da er an mir vorbei rauscht, aber aus rein künstlerischer Sicht ist dieses Lied sicherlich bemerkenswert.

 

Man sagt klassischen Heavy Metal Bands in den allermeisten Fällen ein Versteifen auf „klassische und traditionelle“ Werte nach. Auf gut deutsch: Sie klingen wie die Heavy Metal Bands vor 20 Jahren – nur in schlechter. Primal Fear zeigen eindrucksvoll, dass es auch anders geht. Das Tolle an Primal Fear ist einfach, dass sich diese Band auf ihre Wurzeln besinnt und sich dabei dennoch weiterentwickelt. Genau dieser Faktor macht  „16.6“ zu einem weiteren Höhepunkt in der Primal Fear Diskographie. Jungs, ich hoffe, ich seh’ euch bald live.

 

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 21.05.2009