Power Quest "Master Of Illusion" / VÖ 25.04.2008

 

 

Nach der 2007er Tournee mit Angra und Firewind spielte die italienisch-englische Band Power Quest, die sich einst aus dem Umfeld von Dragonforce formierte, ihr neues Album "Master Of Illusion" ein. Geboten wird uns Power Metal etwas kraftloser Sorte mit süßlichen Keyboards, vielen simplen Arrangements, sehr einfachen Akkorden und butterweichen Gesängen umrahmt von zuckrigen Gitarrenlicks.

 

Es fällt zum tausendsten Male auf, dass der Schlager diesem Genre nicht allzuweit entfernt ist. Virtuosität finden wir keine, dafür das übliche Geklimper auf Plastiktasten und häufig wiederholte Refrains. Der Chorus von "Human Machine" ist unglaublich kitschig, die Computerstimme am Ende des Tracks ganz schlimm. Dann folgen efeuumrankte Gesänge in "Civilised", wie sie die italienischen Bands so lieben, selbst die Balladen von Manowar sind knüppelhart gegen diesen seichten Stoff. Nun geht es die Tonleiter rauf und runter, nach einiger Zeit gibt es irgendwo endlich mal ein Riff, das jedoch vom musicalhaften Gesang von Alessio nicht adäquat umrahmt werden kann. Und wieder ein Gruselrefrain, irgendwie denke ich dabei immer an Winnetou und den Schatz im Silbersee, das war ähnlich authentisch, von der Kulisse, den Darstellern bis zum Plot. "Kings Of Eternity" wuchert in irgendwelchen Kunststoff-Gärten, Spannung und Dramatik sind Fremdworte für Power Quest. Von ideenreichem Songwriting wollen wir gar nicht erst anfangen... Spätestens hier stimmt das Prinzip gar nicht mehr, denn nun beginnt sich das Album selbst zu covern. Zweistimmige schräge, manchmal unfreiwillig komische Kastratengesänge zu unechten Geigen bestimmen das Hörerlebnis und sorgen für unzufriedene Gesichter. Selbst die Promo-Stimme "You Are Listening To..." klingt kraftlos, beinahe unprofessionell.

 

Nein, das wird nichts mehr. Leute, hört echte Gitarren, Death Angel, Paradox und wenn es Power Metal sein soll, Manticora, Circus Maximus oder Kamelot, aber nicht solch einfachst gestricktes 0815-Gedüdel. Genrefans, sofern es welche gibt, die sanften italienischen Opernrock ertragen können, können mal reinhören, der Rest sollte die Finger davon lassen.

 

 M.E. – www.sounds2move.de / 09.05.2008