Poisonblack „A Dead Heavy Day“ / VÖ 29.08.2008

 

 

Poisonblack hatten ihn anscheinend, den eisernen Ville ein überzeugendes Album vorzulegen. Eben dieser Ville, Ville Laihiala, hat es mit seiner Band zudem geschafft sich endlich klanglich von seiner kultigen Ex-Band zu lösen. Diese neu gewonnene Eigenständigkeit steht „A Dead Heavy Day“ hervorragend zu Gesicht.

 

Denn während der Vorgänger „Lust Stained Despair“ auch abseits der Vocals des Finnen noch verstärkt nach Sentenced klang, haben Poisonblack sich auf ihrem dritten Album zwar weiterhin den starken Wiedererkennungswert des Stimmchens ihres Frontmanns erhalten, dabei aber vor allem in musikalischer Hinsicht einen Schritt vorwärts und zugleich weg von den „Northern Most Killers“ gemacht. Dabei sind die Zutat beider Truppen eigentlich weitestgehend gleich: Gothic Rock hier, metallische Auswüchse dort, dazu ein wenig räudiger Rock N Roll. Apropos räudig: „A Dead Heavy Day“ hat eine ganz offensichtliche Schlagseite dieser Coleure abbekommen. Macht aber rein gar nichts, denn dieser dreckige Unterton steht Songs wie „Diane“ oder der Auskopplung „Bear the Cross“ ausgesprochen gut. Das einzige was dieser Scheibe ein bisschen fehlt, ist die richtige Portion Langzeitvergnügen, da man sich an dieser Scheibe relativ schnell satt gehört hat und dann – so erging es zumindest mir – erst einmal etwas anderes braucht, um den Hörgenuss nicht einzudämmen. In den richtigen Momenten ist dieses Scheibchen allerdings Gold wert, denn die Produktion ist fett, der Klang satt und die druckvollen Rocker können ebenso begeistern wie die Ballade „X“. Nur sollte man die Dauerrotation auch trotz anfänglicher Begeisterung dosiert einsetzen. Denn dann hat man auch in einigen Monaten noch richtig Spaß an dem Scheibchen.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 27.08.2008