Planar Evil “Mankind Way Of Life“ / VÖ 29.05.2009

 

 

Die erste Langrille des italienischen Thrashquartetts setzt sich zusammen aus einem ersten Teil, der mit seinen 20 Minuten einer Demo oder EP gleichkommt, und einem zweiten Teil, der nichts anderes ist als eine Neuaufnahme der „Land Of Doom“-Demoscheibe von 2002.

 

Es ist eine wahre Freude, wie Sänger/Gitarrist Mark Evil (Jawohl, sogar der Name ist Old School!) und seine Compadres drauflos bolzen. Ob Thrashbeat, Groove, Doublebass oder Screams – die Italiener machen einfach Spaß! In „Vengeance 'll Come“ beglücken uns die Mannen vom Stiefel sogar noch mit wilden Solos der alten Thrash-Schule und mit in der Gruppe skandierten Refrains. Auch in „Stabs In The Back“ gibt's mit „Chor“ und Thrashbeat wieder eine ganze Portion Old School. Mit Lied sieben folgt das Intro zum neu eingespielten „Land Of Doom“-Demo. Regenfall, schaurige, nachdenkliche E-Gitarren und sphärisches Becken erzeugen eine dichte Atmosphäre, die richtig heiß macht auf die folgenden Thrash-Bretter. Denn schon mit dem Titeltrack donnert wieder ein gnadenloses Doublebass-Gewitter aus den Boxen. Herrlich ungestüme Riffs wie heftige Hagelschauer und unglaublich stimmige, orientalisch angehauchte Gitarrenklänge machen das Lächeln auf unseren Gesichtern noch breiter. „Only Crimes“ überzeugt uns von der Fähigkeit des Thrash-Quartetts, gekonnt mit Tempowechseln zu spielen. Nach „God Illusion“, das zwar mit einer herrlichen Thrash-Dampfwalze beginnt, dann aber etwas in die Länge gezogen wirkt, bereitet „Welcome To Transylvania“ dem Demoteil und damit dem Album einen würdigen Abschluss. Auch hier wirken zwar manche Parts etwas lahm, doch der schnelle Thrashbeat korrigiert dies etwas. Zudem lassen die Italiener das Lied mit nachdenklichen, gefühlvollen E-Gitarren und zweistimmigen Gitarrenläufen ausklingen, wodurch sich der Bogen zum Intro schließt.

 

Die Mannen um Mark Evil zeigen sich auf ihrem ersten Langeisen spielfreudig und absolut stilsicher. Die schnellen, abgehackten, mit einigen Spielereien gewürzten Riffs sind eine wahre Freude. 46 Minuten kompromisslos hämmerndes und modern groovendes Thrashgemetzel, und das auch noch sauber und transparent produziert – was will man als Thrash-Liebhaber, der einer guten Produktion etwas abgewinnen kann, mehr? Hach, ihr seht, ich komme wieder mal ins Schwärmen. Old School Thrash scheint zu boomen wie seit den 80ern nicht mehr. Ich verneige mein Haupt in Ehrfurcht gen Süden.

 

Richard Hänzi – www.sounds2move.de / 29.06.2009