Photonensurfer "Neue Weltordnung" / VÖ 03.03.2006

Mit einem locker-flockigen Akustik-Gitarren-Intro beginnt die "Neue Weltordnung", die Debüt-CD der Photonensurfer. Die Band, rund um den Berliner Dirk Jahrens, versucht sich auf dem Musikmarkt mit einem Stück deutschsprachigen Gitarren-Pop durchzusetzen. Ob dies aber letztendlich gelingen mag, das wage ich zu bezweifeln. Denn wenn bei einem Album schon die Stimme so arg in den Mittelpunkt gerückt wird, dass Instrumente nur zum Beiwerk degradiert werden, dann sollte diese Stimme auch facettenreich und vielseitig sein. Leider klingt Dirk`s Gesang für meine Ohren eher eintönig und weinerlich, wird doch so gut wie jeder Vokal gesanglich in die Länge gezogen. Irgendwie fühle ich mich an das Gejammer von Coldplay oder James Blunt erinnert, wobei diese ja anständig Silberlinge unters Volk bringen. Das ganze ist wohl auf den längeren Aufenthalt des Sängers in England zurück zu führen, denn dort funktioniert diese Art von Musik wohl ganz gut. Aber leider trifft es meine Geschmacklichkeiten in keinster Weise.

Textlich schippern die Photonensurfer zwischen den Klippen der Liebes- und Lebenserfahrungs-Berichte und dem guten alten Protestsong. Aber durch die stimmliche Dominanz in ihren Liedern unterscheidet sich ein Lied kaum vom anderen, da hier Bass, Drums und Gitarre einfach zu leise im Hintergrund herumplätschern. Gegen Ende des Albums findet sich dann noch die eine oder andere elektronische Spielerei in den Liedern mit ein, was ein wenig für Auflockerung sorgt. Aber nur um einem mit dem Abschluß-Song "Elysium" ganz tief hinunter zu ziehen. Hier findet all die Tragik und all die Trauer und das damit verbundene Geheule sein Finale. Fazit, wer etwas mit James Blunt und Coldplay anfangen kann und sich mal richtig tief runterziehen lassen will, dem sei diese CD ans Herz gelegt. Ich hör jetzt erst mal gute Rock-Mukke. Schönen Tag noch.

Timo "Rippchen" - www.sounds2move.de / 04.02.2006