Paradise Lost „In Requiem“ / VÖ 18.05.2007

 

 

Schatz, wir sind wieder zu Hause. Die Urväter des Gothic Metal melden sich mit neuer Platte und neuem Label im Rücken zurück auf der Bildfläche, und zwar um der Konkurrenz unmissverständlich zu zeigen, wo der Hammer hängt.

 

Verdammt weit oben hängt er, genau wie die Messlatte für die anderen Genreveröffentlichungen, die im Laufe des Jahres noch von anderen Künstlern folgen werden. Die ausgelutschten Floskeln von „Back to the Roots“ und ähnliche Plattitüden verkneife ich mir an dieser Stelle bewusst und merke lieber an, dass Paradise Lost sich auf „In Requiem“ vielmehr auf die Essenz ihres Könnens und ihre bekannten Markenzeichen konzentriert haben. Und das ist verdammt gut so, denn schon der Opener „Never for the Damned“ kommt derart druckvoll, majestätisch und hymnisch daher, dass man fast schon automatisch zu einer tiefen Verbeugung ansetzen möchte. Ein plattes Retroalbum ist den Fans dabei glücklicherweise erspart geblieben, vielmehr verbindet man die kräftige Produktion und das moderner ausgerichtete Songwriting der jüngsten Vergangenheit („Praise Lamented Shade“ oder auch „Sedative God“) mit der düsteren, schweren Schlagseite alter Glanztaten („Requiem“). Ausfälle und Pseudo-Rumpelnummern umkurvt die Band dabei mit Leichtigkeit und präsentiert sich stattdessen selbstbewusst und im vollen Bewusstsein der eigenen Stärken. Die lange Liste an großen Hits, etwa die ersten Single „The Enemy“, verschafft „In Requiem“ zudem die Ehre unumstritten als das beste Album der Band seit Jahren durchzugehen. Willkommen zurück!

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 20.05.2007