Pantheon I „The Wanderer And His Shadow“ / VÖ 02.04.2007

Wow, darauf habe ich gewartet - Seidemann. Seines Zeichens ausgestiegener Bassist von 1349 ist hier zu hören. Damit dürfte das musikalische Spektrum auch schon geklärt sein – Black Metal. Aber halt! Mit einem 1349 Klon haben wir es hier keinesfalls zu tun.

Selbst wenn „Origin of Sin“ ein Hassopener ohnegleichen ist, und das ein oder andere Riffing auch gut und gern an 1349 erinnern mag,  aber die Variabilität in den Songs, die Dynamik zwischen Blastbeats und ruhigeren Passagen sind wir in der Form nicht von 1349 gewohnt. Genialer Opener, verdammt. Der Titelsong ist ein atmosphärisches Mid-Tempo Monster, es geht also mehr als nur Geknüppel. Ein sehr ordentlicher Song. „Cyanide Storm“ entfesselt dann die schwarzmetallische Bestie. Vor allem die einprägsamen Riffs überzeugen durchweg.  Bei „Where Angels Burn“ mischen sich Geigenklänge ins Klangbild ein - Gänsehaut garantiert! Ich weiß gar nicht, welchen Song ich hier überhaupt noch beschreiben soll, denn das Album ist eine Wucht. Pantheon I gelingt es jederzeit und mit jedem Lied zu überzeugen.

Klassischer Black Metal, der um feine Nuancen erweitert wurde: So lautet hier das Kredo. Pantheon I sind in der schwarzmetallischen Wüste eine kleine verpestete Ideenoase, die der gesichtslosen Masse zeigt, wie eigenständiger und dennoch bodenständiger BM heutzutage klingen kann. Ich ziehe Pantheon I jederzeit 1349 vor und kann verstehen, warum Seidemann 1349 verlassen hat und sich nun auf Pantheon I konzentriert.

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 14.04.2007