Panic! At The Disco „Pretty. Odd.“ / VÖ 22.03.2008

 

 

Was war “A Fever You Can’t Sweat Out” damals für ein Wahnsinnsalbum? Kaum einer, der zu „I Write Sins, Not Tragedies“ nicht in irgendeiner Disko beinahe schon zum tanzen gezwungen wurde oder der Band nicht zumindest ein großes Potenzial für ihre damals neue Mischung aus Emo, Rock, 30er Jahre und Elektronik attestiert hat. Danach kamen Bands wie Enter Shikari oder Blessed By A Broken Heart, die dieses Konzept in einem härteren Kontext ebenfalls versuchten – mit Erfolg! Das man allerdings so ein Album nicht noch ein zweites Mal vorlegen kann ist jedem klar. Wo wäre da die Überraschung? Also muss man sich weiter entwickeln…

 

… genau wie unsere vier Amerikaner. Nichts mehr von wegen Emo oder Elektronik. Panic! At The Disco legen jetzt anscheinend viel mehr Wert auf die Beatles. So erinnert das gesamte Album schon stark an die vier Briten. Schon das Intro „We’re So Starving“ erinnert so stark an die Beatles, dass man denkt man hat hier einen unveröffentlichten Song der Legende. Auch die erste darauf folgende Single „Nine In The Afternoon“ schlägt in diese Kerbe – und es gefällt! Die Band, die auf ihrem Debüt schon gerne mit Elementen aus den 30er Jahren spielte, baut dies auf „Pretty. Odd.“ weiter aus. Man kriegt schicke Melodien en masse um die Ohren geschlagen. Allerdings gibt es auch zwei, drei kleinere Durchhänger, die allerdings von darauf folgenden Songs wieder schnell weggewischt werden. Ganz groß sind neben erwähnter Single auch „Northern Downpour“, „When The Day Met The Night“ und „She Had The World“. Diese vier Songs alleine machen all das aus wofür die Band 2008 steht und sollten angetestet werden, wenn man ein offener Musikfreund ist.

 

Panic! At The Disco haben es wieder einmal geschafft! Ihr Debüt war eigenständig und das Zweitwerk steht dem in nichts nach. Es klingt zwar nach den Beatles und manchmal fühlt man sich auch an das letzte The Killers-Album erinnert, aber dennoch, wer klingt heute bitteschön noch so? Viel Spaß beim Suchen oder halt direkt beim Zugreifen!

 

Sebastian Berning – www.sounds2move.de / 31.03.2007