Pallas "The Dreams of Men" - Plattenkritik / VÖ 21.10.2005
Blicke ich so auf meine vergangenen Arbeiten für sounds2move zurück, dann fällt mir auf
dass ich sehr viele Alben aus der Progressiven Ecken besprochen habe. Und nun da sich das Jahr langsam dem Ende entgegenneigt,
sich bald das Christkind die Eher gibt, möchte ich dem Jahrestrend treu bleiben und nochmals was echt Progressives besprechen.
Dabei habe ich mir mit "The Dreams of Men", dem nunmehr sechsten Studioalbum von Pallas, ein gleichwohl
anspruchsvolles, wie auch musikalisch edles Album vorgenommen.
Es ist doch was schönes, wenn man sich als Hörer voll und ganz den verwinkelten Melodien,
den verspielten Einfällen und überraschenden Momenten von überragender progressiver Musik hingeben kann. Wobei es noch genialer
ist, wenn die dargebotene Musik den Balanceakt bewältigt, sowohl anspruchsvoll wie auch unterhaltend zu sein. Und wenn dann n
och die Produktion richtig Fett aus den Boxen hämmert, jedes musikalische Detail einem glasklar entgegenschalt, dann hat man
sich wohl soeben "The Dreams of Men" durchgehört. Denn was die Schotten von Pallas mit diesem Album abliefern, kann nur mit
den oben beschriebenen Superlativen in Worte gefasst werden, da alles andere diesem Werk nicht gerecht werden würde. Auf diesem
Album wird einem ganz großes Kino geboten, wird soviel an Abwechslungsreichtum aufgefahren, dass andere Bands damit locker an
die 4 Alben gefüllt hätten. Egal ob klassische Passagen, anschmeichelnde Klavier- und auch Orgelklänge, Indianische Gesänge,
Indische- wie auch Irische Melodien oder einfach harter Rock, hier wird alles auf eine einzige CD gepackt. Dabei gelingt es
Pallas, trotz der unglaublichen Ideenvielfalt ein durchgehend homogenes Album zu erschaffen, das zu keiner Minute
überladen wirkt und bei dem jedes Element seine klare Berechtigung besitzt. Jedem der neun Songs ist es anzumerken, mit wie
viel Mühe Pallas daran herumgefeilt haben, um im Endeffekt die größtmögliche Perfektion zu erreichen. Somit mag es
auch nicht verwundern dass sowohl der mächtige Opener "Bringer of Dreams", das epische "Ghostdancers", das
groovende "Messiah" und auch alle anderen Stücke als absolute Songperlen durchgehen. Zusätzlich muss nochmals erwähnt
werden, dass Pallas auf diesem Album zwar höchst Anspruchsvolle Musik zocken, aber diese den Hörer nie überfordert.
Vielmehr funktioniert dieses Album auf zwei verschiedenen Ebenen, kann sowohl nebenher, wie auch beim Intensivhören unter den
Kopfhören genossen werden. Und diese Leistung kann man Pallas gar nicht hoch genug anrechen, da es einfach zu viele
Prog-Bands gibt, die es mit ihrem musikalischen Anspruch zu weite treiben und es dem Hörer damit unnötigerweise schwer machen.
Mit "The Dreams of Men" ist Pallas ein superbes Album gelungen, für das ich
ohne bedenken eine Kaufempfehlung aussprechen möchte. Und somit spurtet schnell in den Plattenladen eures Vertrauens und besorgt
euch diese wirklich starke CD . Ihr werdet es nicht bereuen!