Pale Horse "Until the Last Seal is opened…" - Plattenkritik / VÖ September 2005

Bei "Until the Last Seal is opened…" handelt es sich zwar um das Debütwerk von Pale Horse, aber ein Album im herkömmlichen Sinn ist es dennoch nicht. Vielmehr werden auf dieser CD drei Demos, die zwischen den Jahren 1991 und 94 entstanden sind, zu einem ganzen zusammengetragen.

Musikalisch haben sich Pale Horse ganz und gar einem Mix aus Death- und Doom Metal verschrieben, wobei die textliche Ausrichtung dem christlichen Glauben der Band entspricht.Dabei wird aber löblicherweise nicht mit dem Holzhammer vorgegangen, einem die sakrale Botschaft nicht aufgedrängt und somit könnten auch bekennende Nichtchristen was mit dem Sound von Pale Horse anfangen. Dieser präsentiert sich in der Qualitativen Gesamtumsetzung jedoch sehr wechselhaft, da es dem Material anzuhören ist dass es aus verschiedenen Schaffensphasen stammt. So sind die ersten sechs Songs, die 1991 noch unter dem Bandnamen Hostility eingespielt wurden, eher sehr roh und ungeschliffen Produziert. Während der Rest der CD, egal ob es sich dabei um das 93` oder 94` Demo handelt, schon deutlich druckvoller daherkommt. Einzig die beiden abschließenden Rohversionen der Songs "Bitter Fruits of Temptation" und "Resurrectionist 94" sind soundtechnisch eine absolute Beleidigung für die Ohren, wobei diese Versionen so oder so nur für den Fan Interessant sein dürften. Und diese Aussage lässt sich im Allgemeinen auch auf das ganze Album ausweiten, da ich es mir nicht vorstellen kann dass man als ausstehender auf diese Band stoßen wird. Denn für das ist die Musik von Pale Horse einfach zu unspektakulär, fehlt es an der nötigen Eigenständigkeit, der dringend benötigten Klasse um aus der Masse hervorzustechen. Zwar sind die Tracks 7 bis 11, die vom 93` Demo "Mournful" stammen, durchaus hörenswert und es wird mit "Persecution" gar ein richtig starker Song vorgelegt. Doch das alleine reicht nicht aus, um sich auf dem Mark behaupten zu können und somit auch für die breite Masse von Interesse zu sein. Somit ist dieses Album zwar nicht Schlecht geraten, aber als gut würde ich es auch nicht einstufen da es für das einfach zu viele "Aber's" gibt.

"Until the Last Seal is opened…" ist eines jener Alben, das beim Hörer keinen bleibenden Eindruck hinterlassen wird. Zwar beherrschen Pale Horse durchaus ihr Handwerk, aber es fehlt einfach am Songtechnischen Geschick um wirklich überzeugendes abzuliefern.

Für alle dennoch Interessierten sei gesagt, dass man die CD bei Elements of Rock erwerben kann.

Nando Rohner – www.sounds2move.de/ / 02.11.2005