Pain
of Salvation „Be Live“ – Plattenkritik / VÖ 21.03.2005
Daniel Gildenlöw und seine Kollegen von Pain of Salvation sind nicht gerade für halbgare Ruck-Zuck Veröffentlichungen bekannt. So wurde auch der VÖ von „Be Live“, der DVD zum ambitionierten Konzeptalbum „Be“ lange Zeit nicht näher datiert und dann noch verschoben. Doch die Frage was die Schweden so lang getrieben haben erübrigt sich schon nach kurzem Konsum von „Be Live“.
Nicht
gekleckert, sondern rangeklotzt wurde für dieses Mammutprojekt, welches
im Theater von Eskilstuna im Sommer 2003 aufgezeichnet wurde. Neben dem
imposanten Bühnenaufbau und den interessanten Kostümen fällt vor allem der
Detailreichtum dieser DVD sofort auf. Es scheint als hätten PoS wirklich nicht
die kleinste Kleinigkeit dem Zufall überlassen. Jede Kameraperspektive, jeder
Übergang, jeder Effekt – einfach alles ist stimmig und bis ins kleinste Haar
perfekt in Szene gesetzt. Natürlich tragen die Musiker auch das mutige Material
von „Be“ in nahezu beängstigender Perfektion vor. Dabei Beschränken die
Schweden sich keinesfalls „nur auf Progressive Metal“, sondern bauen eine
riesige Bandbreite an Einflüssen mit ein – darunter Klassik, Folk und sogar
Gospel.
Unbestritten
erschließt sich dieses Werk dem Zuschauer erst nach mehrmaligem Durchsehen. Dafür
ist schon allein der unglaubliche Reichtum an Details und Feinheiten
verantwortlich. Auch wurde der allgemeine Anspruch dieses Werkes relativ hoch
angesetzt, was das Material für den einen oder anderen Musikfan zu Beginn etwas
schwer verdaulich macht. Doch hat man erst einmal einen Weg durch diesen Wald an
Einflüssen um Impressionen gefunden, so offenbart sich ein großartiges Epos,
welches unterstreicht dass Pain of Salvation zum Besten gehören was der
Progressive Metal dieser Tage zu bieten hat.
Markus Rutten – www.sounds2move.de / 07.05.2005