Paganize „Evolution Hour“ / VÖ: 23.10.2006

 

 

Entgegen der Vermutung, die der Bandname zulässt, hat die Band Paganize mit Pagan rein gar nichts zu tun. Paganize spielen statt dessen Heavy Metal. Genau diesen spielen zig hundert andere Bands auch und es darf bezweifelt werden, ob es Paganize gelingt, sich mit „Evolution Hour“ aus der Masse hervorzutun. Da hilft auch Trym (Emperor, Zyklon) mit seinem Drumming nicht weiter.

 

Dafür kränkelt es nämlich an allen Ecken und Enden, vor allem aber an den Vocals: Sänger Thomas Roknes Stimme nervt auf Dauer irgendwie. Der werte Mann singt viel zu hoch und beherrscht dies leider nicht besonders. Ein besonderes Negativbeispiel ist „Conscience“. Gut, der Song ist auch Standard-Heavy Metal-Ware, diese wird allerdings durch den Gesang vollständig ruiniert. Thomas Rokne sollte also auf hohe Tonlagen verzichten. Die Gitarrenriffs sind mehr oder minder von allen größeren Bands der Heavy Metal Bewegung geklaut, seien es Judas Priest oder aber Accept. Es ist heutzutage sicherlich schwierig, in diesem Genre innovative Musik zu schreiben, aber Dream Evil oder auch Hammerfall zeigen aktuell, dass dies dennoch funktioniert. Paganize rattern dagegen souverän am Langzeitgedächtnis vorbei. „Turn Of The Tide“ ist mit seinem netten Chorus noch am gelungensten. Sonstige Höhepunkte höre ich leider nicht raus.

 

Ich wüsste nicht, wem ich dieses Album empfehlen soll. Für den klassischen Heavy Metal Fan gibt es zur Zeit zig stärkere Veröffentlichungen, Fans anderer Metal Genres sollten sowieso vorher sehr genau in diese Platte reinhören, bevor der Kauf sehr schnell bereut wird. Angesichts des Engagements von Trym hätte ich ein stärkeres Album erwartet. Diese Platte wird sehr schnell in der Masse der Heavy Metal Veröffentlichungen untergehen und nie wieder auftauchen. Aber nettes Artwork.

 

Christian Stiewe – www.sounds2move.de 25.10.2006