Ostara "Immaculate Destruction" - Plattenkritik / VÖ 26.09.2005

Ein Blick in die Historie von Ostara macht deutlich: Seit dem Erstlingswerk liegt die Messlatte für die von Richard Leviathan gegründeten Band sehr hoch. Bereits das Debüt Secret Homeland erreichte binnen Kürze Kultstatus, mit ihrem Nachfolger Kingdome Gone festigten sie diesen und schufen Klassiker wie Bavaria oder Overworld. Mit Ultimate Thule (2003) gelang Ostara endgültig der Durchbruch und auch ein endgültiges Ende aller Diskussionen über die Vorgängerband mit dem zweifelhaften Namen Strength Trough Joy (...). Soweit zu Geschichte.

Die Realität heißt Immaculate Destruction, das ab 26. September im Handel erhältlich ist und mit dem Ostara ihrer äußerst erfolgreichen Bandgeschichte ein neues Kapitel hinzufügen wollen. Dafür hat man sich mit Stu Mason und Dave Renwick (ex-BRONSKI BEAT und ex-COMMUNARDS) prominente Unterstützung ins Boot geholt – allerdings, soviel vorweg, mit bescheidenem Erfolg. Denn zu offensichtlich sind einfach die Schwächen von Immaculate Destruction. Die zehn Stücke, Neofolk mit Elektroelementen in Midtempo oder balladesk, sind wenig abwechslungsreich und plätschern belanglos vor sich hin. Was zweifelsohne auch an der Produktion und Arrangements der Songs liegt: Das Schlagzeug klickert lahm vor sich, hier und da wabern wie aus dem Off zusammenhangslose und wenig kreative elektronische Synthiecomputerklänge, die Gitarrenriffs schrubben bedächtig im Hintergrund und hätten durchaus kraftvoller sein können. Auffallend ist, dass die Songs alle durch einen guten Einstieg zu überzeugen wissen, jedoch spätestens im Refrain ins Einfallslose und Einförmige fallen. Auch die Balladen – siehe Story Of Lament – fallen unter diese Kategorie und vermögen keine melancholische, verträumte Atmosphäre schaffen. Störend, aber das ist eindeutig subjektiv, ist auch der very british accent von Richard Leviathan, der es einem nicht leicht macht, mit den Songs warm zu werden.

Vielleicht hätten Ostara mehr Augenmerk auf den Inhalt denn auf die Verpackung legen sollen: Die CD erscheint im limitierten und luxuriösen Digipack, mit einem 24-seitigem Booklet und einer Bonus-CD mit Akkustikversionen und Remixen von Stücken aus dem Hauptalbum. Doch für die Bonus-CD wie für die Haupt-CD gilt: Nur für Fans....

Chrstine Schams - www.sounds2omve.de / 23.09.2005