OSI "Free" - Plattenkritik / VÖ 21.04.2006
Bei Office of Strategic Influence, kurz OSI, handelt es sich um ein All-Star Projekt das
sich hauptsächlich aus Jim Matheos (Fates Warning) und Kevin Moor (Ex-Dream Theatre / Chroma Key) zusammensetzt. Wobei
Schlagzeuglegende Mike Portnoy (Dream Theatre) und Bassist Joey Vera (Fates Warning) als so genannte "Partners in Crime" auch am
nun vorliegende Zweitwerk von OSI mitgewirkt haben.
"Free", so haben OSI ihr zweites Album betitelt und umschreiben damit die vorhandene
Grundstimmung perfekt. Denn das Ganze Album wirkt geradezu losgelöst von eingefahrenen Genre-Konventionen, was
OSI wiederum dazu nutzen um ihre ganz ureigene Musik zu kreieren. Hierbei wird mit jedem Song wie z.B. dem eher rockigen
"Sure You Will", dem besinnlichen "Home was Good" oder dem leicht psychedelischen "Kicking", eine Lockere Atmosphäre erzeugt.
Dabei Triften die Songs jedoch nie ins bedeutungslose ab, da Mr. Matheos, der die Gitarrensaiten zupft und die Keyboardtasten drückt,
und Mr. Moor, der sich auch am Keyboard zu schaffen macht und nebenher noch den Gesang übernimmt, durchaus auch an die nötige
Substanz gedacht haben. Und somit funktioniert "Free" auf zwei verschiedenen Ebenen, kann man sich beim anhören sowohl entspannt
zurücklehnen, wie sich mit den Songs auch intensiver auseinandersetzen. Dass hierbei beide Varianten aufs Beste überzeugen, sich
trotz allem ein Homogenes Ganzes bildet, das wiederum spricht für die beiden Kreativen Geister hinter OSI.
"Free" ist ein sehr solides Album, das im Grunde durchgehend zu gefallen weiss. Auch nach
mehrmaligem Hören wird man keine Schwächen feststellen, sondern sich den Songs noch so gerne ein weiteres Mal hingeben. Denn "Free"
besitzt nämlich ein verstecktes Suchtpotenzial, das sich zwar erst nach und nach entfaltet, aber dafür einen umso intensiver
in seinen Bann zieht. Und so kann ich dieses Album im Grunde durchaus empfehlen, vor allem wenn man nach Anspruchsvoller aber
dennoch auch entspannter Musik sucht.