Orphaned Land „The Never Ending Way of ORwarriOR“ / VO 22.01.2010
Aus musikalischer Sicht kann
ein neues Jahr gar
nicht besser beginnen, soviel steht nach dem Genuss von „The
Never Ending Way
of ORwarriOR“ fest. Ganze sechs Jahre nach ihrem letzten
Album, dem auch noch
heute genialen „Mabool“, liefern Orphaned Land mit
„The Never Ending Way of
ORwarriOR“ nicht weniger als ein weiteres progressives
Meisterwerk von
begnadeter Güte ab.
Nach „Mabool“ handelt es sich auch bei
diesem Teil um ein Konzeptalbum, wobei Orphaned Land
abermals mit den
verschiedenen Religionen, sprich dem Juden– und Christentum
und dem Islam,
durchaus kritisch ins Gericht gehen. War schon
„Mabool“ ein Aufruf zur mehr
Toleranz zwischen jenen Religionen, so erhebt sich „The Never
Ending Way of
ORwarriOR“ zu einem wahren Manifest empor. Orphaned Land
versuchen abermals
einen Brückenschlag, der die verschiedenen
Religionsanhänger zumindest
musikalisch miteinander vereinen soll. Dies fängt schon im
absolut edlen
gestalteten Booklet an, in dem sich hebräische und
jüdische Schriftzeichen
gänzlich homogen miteinander verbinden, oder dem mehr als nur
sehr gelungenen
Bandfoto, auf dem die Mitglieder der Band jüdische,
christliche und islamische
Gesten und Zeichen gekonnt provokativ in einen falschen Kontext
stellen. Dieses
optische Gesamtkonzept spiegelt sich selbstverständlich auch
in der Musik
wieder, vermischen Orphaned Land doch auch auf ihrer neuen Scheibe verschiedenste musikalische Einflüsse.
Traditionell arabische Klänge
gehen hierbei Hand in Hand mit harsch metallischen
Melodiebögen, zu den
englischen Gesangspassagen gesellen sich hebräischen und
islamischen
Einsprengsel, und auch bei der Instrumentierung greift die Israelische
Band
nicht nur auf Gitarre, Bass und Schlagzeug zurück, sondern
lässt zusätzlich
auch landestypische Instrumente in ihren Sound einfließen.
Dem weltoffenen
Musikhörer wird somit auf „The Never Ending Way of
ORwarriOR“ ein Kaleidoskope
an Klänge und Einflüssen geboten, wie man es in solch
einer Perfektion nur von
Orphaned Land geboten bekommt. Wer schon dachte, dass
„Mabool“ ein zeitloses
und fast nicht zu überbietendes Meisterwerk war, der wird
angesichts der
Perfektion von „The Never Ending Way of ORwarriOR“
weinend auf die Knie fallen.
Anspruchsvoll, doch nie zu kopflastig. Faszinierend, doch nie
gekünstelt
wirkend. Das alles, und noch vieles mehr ist „The Never
Ending Way of
ORwarriOR“.
Nando
Rohner – www.sounds2move.de
/ 20.01.2010