Opeth
„Ghost Reveries“ – Plattenkritik / VÖ 29.08.2005
Auf ihrem mittlerweile 8. Album zeigen sich Opeth wieder einmal von ihrer stärksten Seite. Wer dachte das Doppelalbum „Damnation“ / „Deliverence“ wäre nicht mehr zu schlagen wird mit „Ghost Reveries“ eines besseren belehrt. Unzählbare Einflüsse und Querverweise einen Mikeal Akerfeldt und seine Mannen, zu denen neuerdings auch Per Wiberg (Spiritual Beggars) gehört zu einem Gesamtkunstwerk das nicht nur unheimlich human klingt sondern auch sehr kompakt daher kommt. Und das bei knapp 66 Minuten Spielzeit.
Doch
wo soll man diese Musik nur hin stecken. Death
Metal? Dark Metal? Progressive
Metal? Ja. Ja. Ja. Auch 2005 genießen Opeth eine Ausnahmestellung mit ihrer
Musik, die sich seit nunmehr 15 Jahren erfolgreich jeglicher Kategorisierung
erwehrt. Dennoch gab es einige interne Änderungen. So wurde zum Beispiel den
anderen Bandmitglieder von Häuptling Akerfeldt ein größeres Mitspracherecht
eingeräumt. Außerdem wurde nach der dritten, sehr fruchtbaren Zusammenarbeit
auf eine erneute Verpflichtung von Steve Wilson als Produzent verzichtet. Aber
auch ohne den einflussreichen Briten huldigen Opeth dessen Band Porcupine Tree
mit vermehrten Ausfügen in deren Psychedelic-Gefilde.
„Ghost
Reveries“ ist ein in sich geschlossenes, zugegeben aber auch anspruchsvolles
Album ohne jeden Ausfall. Der Kracher „Ghost of Perdition“ ist da nur die
Spitze des Eisbergs. Es ist fast schon beängstigend (im positiven Sinne) mit
welcher Sicherheit Opeth erneut ein so intelligentes Referenzwerk vorgelegt
haben. Noch beängstigender ist da nur die Tatsache dass man sich eigentlich
schon jetzt sicher sein kann, dass das nächste Album auch diesen Longplayer
wieder in den Schatten stellen wird.