Oomph! „Gott ist ein Popstar“ / VÖ 24.02.2006
Die Braunschweiger „Neue Deutsche Härte“ Institution
Oomph! sind mit einer neuen Single zurück, die schon einmal einen Ausblick auf
das kommende Album "Glaube, Liebe, Tod" geben soll. Dass die Erwartungen nach
dem Platinalbum „Wahrheit oder Pflicht“, welches das bisher erfolgreichste
Werk der Band war, und dem zur „Singles des Jahres 2004“ gekürten „Augen
Auf“ nicht gerade gering sind sollte klar sein.
Zugegeben, an das Meisterstück „Augen Auf“ reicht die
neue Single „Gott ist ein Popstar“ nicht ran. Aber haben Metallica ein
zweites „Master of Puppets“ veröffentlicht? Zumindest nicht in den letzten
20 Jahren. Trotzdem ist „Gott ist ein Popstar“ ein Titel, der Hitpotential
hat, auch wenn der Text dieses mal noch um einiges bissiger ist, als beim
Referenzwerk „Augen Auf“. Wie immer, wenn deutsche Bands ein vermeidlich heißes
Eisen anpacken (Stichwort Rammsteins „Mein Teil“ oder „Mann gegen
Mann“), ist auch rund um „Gott ist ein Popstar“ bereits eine teils hitzige
Diskussion entbrannt. „Ist der Text jetzt als Metapher zu sehen oder pure
Blasphemie?“ fragen sich da Spießbürger und Otto-Normalverbraucher
gleichermaßen. Aber das kann der Band eigentlich nur recht sein, denn es gibt
keine bessere Werbung für diese Single und das dazugehörige Video.
Textlich hat Dero einmal mehr jede Menge Platz für
Interpretationen gelassen und musikalisch ist der Song mit einem tollen Chorus
gesegnet, der denen auf „Wahrheit oder Pflicht“ in nichts nachsteht. Die Befürchtung
Oomph! würde wieder dem EBM ihrer Anfangstage verfallen ist unbegründet, auch
wenn der Song sehr technoid beginnt. Wenn man den jüngsten Aussagen der Band
Glauben schenken darf, dann wird auch das neue Album hart rocken, sogar härter
als der Vorgänger. Also schon mal anfangen die Hände zu reiben und auf den
April freuen.
Markus Rutten – www.sounds2move.de
/ 21.02.2006