Oomph! „Das letzte Streichholz“ / VÖ 12.05.2006

Die Diskussionen und Schlagzeilen um ihre erste Single „Gott ist ein Popstar“ sind kaum verklungen, da veröffentlichen Oomph! die zweite Single aus ihrem Chartalbum „Glaube Liebe Tod“. Wer glaub die Band würde sich nach Medienboykott und empörten Aufschreien auf Seiten des Spießbürgertums dieses mal bewusst etwas zurücknehmen, der irrt sich. „Das letzte Streichholz“ widmet sich direkt und ungeschönt dem Thema Kindesmisshandlung.

Dabei ist die grobe Geschichte, die der Song erzählt schnell zusammengefasst. Sänger Dero beschreibt in seinem Text wie ein gedemütigtes Kind flammende Rache an den Peinigern – seinen Eltern – nimmt. Um diesen deutlich zu machen wie es in der Hölle aussehen könnte lässt die Protagonistin des Stückes ihr Elternhaus in Flammen aufgehen. Knappe zehn Jahre nach dem Album „Wunschkind“ (und dem Song „Down in this Hole“) zeigen Oomph! dass das angesprochene Thema leider immer noch aktuell ist. Musikalisch wird die kritische Botschaft in ein einmal mehr hitverdächtiges Gewand aus treibenden Drums, ruhigen Strophen und gleichermaßen knalligem wie eingängigem Refrain gehüllt. Wer der alten EBM-Zeit der Braunschweiger nachtrauert, der findet auf der Single neben dem Titeltrack u.a. einen tanzflächenkompatiblen Remix der deutschen Elctro-Cowboys [:SITD:].

Markus Rutten  - www.sounds2move.de / 09.05.2006