Old Man´s Child „Slaves Of The World“ / VÖ 15.05.2009

 

 

Ist eigentlich in nächster Zeit ein neues Album von Dimmu Borgir zu erwarten? Wenn nicht, ist es wohl mal wieder so, dass sich die Fans die Übergangszeit zwischen zwei Dimmu Alben mit einem neuen Old Man´s Child Album versüßen können. Galder, der seit „Puritanical Euphoric Misanthropia“ bei den norwegischen Extrem Metallern eingestiegen ist, pflegt sein eigenes Baby Old Man´s Child trotz immenser Verpflichtungen bei Dimmu Borgir weiter.

 

Das neue Album „Slaves Of The World“ fällt zu allererst negativ auf: Die Drums sind mir zu laut. Musikalisch haben wir es mit einer, nennen wir es einmal höflich dezenten Weiterentwicklung des Vorgängers „Vermin“ zu tun. Geboten wird immer noch melodiebetonter, rockiger Metal der extremeren Sorte. Ob es nun Black Metal ist oder nicht, sei dahingestellt, denn an dieser Diskussion beteilige ich mich nicht. Der seit Wochen über Myspace bekannte Titeltrack eröffnet den Reigen. Es rockt, es groovt, böse Synthies verpassen auch diesem Song die bekannte okkulte Schlagseite. Massive Doublebasseinsätze peitschen den Song nach vorn, hauchen ihm böses Leben ein. Viele Breaks erschaffen Dynamik und halten den Song variabel. „Saviours Of Doom“ treibt die rockigen Exzesse Galders auf die Spitze. Zwar immer noch recht böse und finster, dabei aber sehr eingängig entfaltet sich dieses Lied recht schnell. Mein Favorit ist „On The Devil´s Throne“. Stilistisch hebt er sich zwar nicht nennenswert vom Rest des Albums ab, aber das Songwriting halte ich hier für am besten. Uffta-Uffta Passagen wechseln sich mit Doublebass und schleifenden Elementen ab, ein Solo rundet den Song ab. Doch, doch – ordentliche Arbeit. Auch auf den Rest des Albums bezogen.

 

9 Songs, verteilt auf 42:08 bietet uns Galder mit seinem neuen Album. Eine Offenbarung ist es nicht, aber wer erwartet das auch? Nichtsdestotrotz ist „Slaves Of The World“ ein gutklassiges Album eines etablierten Musikers, der seinen musikalischen Weg gefunden hat. Und mal unter uns: Wer dieses Album hört und es mit aktuellen Dimmu Borgir vergleicht, weiß auch, wer mittlerweile bei Dimmu Borgir maßgeblichen Einfluss auf das Songwriting hat. Daumen hoch.

 

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 01.05.2009