Oakenshield  „Gylfaginning“ / VÖ 28.06.2008

 

 

Oakenshield ist ein relativ neues Projekt des Briten Ben Corkhill. Er hat sich dem folkigen Metal verschrieben, ohne jedoch auf die Spaßschiene von Korpiklaani und deren nervigen Anhänge zu setzen. Gott… Odin… Wer auch immer sei Dank spielt er einen „seriöseren“ Metal, denn der bevorstehende Overkill der Spaß-Folk-Gesellschaft lässt sicherlich nicht mehr lange auf sich warten.

 

Natürlich klingt auch Oakenshield zuweilen etwas fröhlicher, bspw. verleiht der Einsatz der Flöte der Musik wie im Opener Ginnungagap  immer wieder einen lockeren, Hüfte schwingenden Faktor. Dennoch sind es insgesamt die eher hymnischen und epischeren Augenblicke, die im Vordergrund stehen. „The Sonf Of Bor“ kann so einige Pluspunkte sammeln, auch wenn die verwendeten Chöre etwas schwachbrüstig klingen. „Idavoll“ glänzt wiederrum mit einer schönen Melodielinie, die von einem Dudelsack gespielt wird. „Yggdrasil“ überzeugt mich ebenfalls. Nennenswerte Schwächen konnte ich nicht ausmachen.

 

Erst einmal muss ich dem Protagonisten von Oakenshield meinen Respekt zollen. Ein Album wie „Gylfaginning“ in Eigenregie zu schreiben und alle relevanten Instrumente selbst einzuspielen, erfordert sicherlich ein hohes Maß an Hingabe und Arbeit. Der Einsatz des Drumcomputers fällt dabei nicht sonderlich negativ ins Gewicht. Das Album selbst stellt wohl typischen Folk Metal mit einem Hauch Pagan dar. Gut geworden ist es allemal, auch wenn es sicherlich Bands gibt, die einen ähnlichen Stil pflegen. Insgesamt aber Daumen hoch!

 

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 02.07.2008