Nocturnal Rites „The 8th Sin“ / VÖ 25.05.2007

 

 

Das schwedische Melodic Metal Quintett Nocturnal Rites gehört seid jeher zu den arbeitswütigsten Formationen des Genres, die ihre Fans nie lang auf neuen Stoff warten lassen. So hat man seit 1995 satte 8 Alben sowie den Rerelease der beiden ersten Alben auf der Habenseite zu verzeichnen. Album Nummer 8 trägt den passenden Namen „The 8th Sin“ und hat den Fans alles zu bieten, was sie an Jonny Lindqvist und seinen Jungs seit Jahren schätzen.

 

Dabei ist positiv anzumerken, dass man sich vom süßlichen Kitsch, der etwa noch „New World Messiah“ umgab, streckenweise abgewandt hat. Auch der Gesang von Lindqyist hat deutlich an Ecken und Kanten gewonnen, was den Songs mitunter eine willkommene, raue Schlagseite verpasst. So marschiert etwa „Strong Enough“ mit polternden Drums vorwärts, ohne dabei auf den Bandtypischen hymnischen Refrain zu verzichten. „Call out to the World“ zieht das Tempo mehr an und präsentiert sich in bester Hitmanier, verfeinert von einigen Bodom-artigen Gitarrenläufen und unterstützt von einer tadellosen, druckvollen Produktion, welche übrigens das gesamte Album auszeichnet. Zwischenzeitlich verfallen Nocturnal Rites auch mal in groove-orientierten Hardrock der Marke „Not the Only“, der mit seinen Streichereinlage an eine Mischung aus Meat Loaf und Jorn Lande erinnert. Doch trotz einiger weiterer flotter Mitsingnummern wie etwa „Not like you“ haben Nocturnal Rites glücklicherweise kein reines Happy Metal Album abgeliefert. Statt dessen hat man sich zur nur von Pianoklängen getragenen Ballade „Me“ hinreißen lassen, die in der zweiten Hälfe durch eine schöne weibliche Stimme ergänzt wird, zu der bis dato leider keine Informationen vorliegen. 

 

Mit dieser Platte im Rücken sollten Nocturnal Rites ihre Fanbase einmal mehr erweitern können, auch wenn die Band vor allem live das Publikum schnell auf seine Seite ziehen kann. Somit kommen wir zu dem Fazit, dass auch der 8. Silberling des Fünfers wieder nicht nur für Genrefans eine Sünde wert ist.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 21.05.2007