Nine Inch Nails „Year Zero“ / VÖ 13.04.2007

 

 

Nicht ganz zwei Jahre nach “With Teeth” schiebt Nine Inch Nails-Mastermind Trent Reznor den Nachfolger „Year Zero“ nach. Erstaunlich schnell für diesen Mann. Ist das Album also auch ein Schnellschuss oder wieder einmal vertonte Genialität?

 

Ein Konzeptalbum über einen fiktiven Staat in naher Zukunft ist es jedenfalls. Überwacht und unterdrückt, bis sich das Volk auflehnt. Das ist die Geschichte von „Year Zero“ in der extremen Kurzfassung. 16 Songs beschert Reznor uns diesmal, allesamt düsterer als auf dem 2005er „With Teeth“ und auch wieder mit der beklemmenden Atmosphäre, die „The Downward Spiral“ zu einem Meisterwerk machte. An besagtes Meisterwerk kommt „Year Zero“ natürlich nicht heran, dafür muss man wohl einfach auf einem Trip sein, aber Reznor ist wieder auf einem gutem Weg, von dem er eigentlich auch nie wirklich abkam. Von tanzbaren Songs wie der Single „Survivalism“ bis hin zu rockigen Songs wie „The Great Destroyer“ ist alles dabei was man von Nine Inch Nails will. Doch irgendwas fehlt, nur was? Ah, genau richtig: Die Ballade, eigentlich das Highlight eines jeden Nine Inch Nails-Albums. Fairerweise muss man dazu jedoch anmerken, dass keiner weiß wie sie im Kontext der anderen Songs gewirkt hätte. Wie auf „With Teeth“ ist auch auf „Year Zero“ der Anteil der Gitarren sehr weit unten. Niemand sollte also einen Hassbrocken wie „Mr. Self Destruct“ oder „Starfuckers Inc.“ erwarten.

 

„Year Zero“ ist wie immer ein Geniestreich. Eine Reise durch eine düstere, elektronische, teils auch mal rockigere Musiklandschaft, die einen sofort fasziniert. Nine Inch Nails, sprich Trent Reznor, liefern schlichtweg immer wieder großes Kino ab, was kein anderer Mensch auf der Welt mit dieser Art von Musik auch nur ansatzweise nacharmen kann.

 

Sebastian Berning – www.sounds2move.de / 26.04.2007