Nihiling "M(e)iosis" / VÖ 23.01.2009

 

 

Das Debüt-Album der jungen Hamburger Post-Rock-Newcomer Nihiling ist immer dann am Stärksten, wenn sie mit einfallsreichen Gitarrenarrangements einen atmosphärisch dichten, eher von ruhigen Tönen dominierten Klangteppich weben, der dann und wann durch überraschende rockige Passagen durchbrochen wird. Dabei muss man sich aber darüber im Klaren sein, dass das Ganze derartig harmonie- und stimmungsorientiert ist, dass sich wirklich im Gedächtnis festsetzende Melodien oder Riffs quasi gänzlich in den Hintergrund treten. Das macht es natürlich schwer, dem Album mit voller Aufmerksamkeit über die gesamte Spielzeit zu folgen bzw. dazu, dass man es vielleicht als langweilig abzutun neigt, wenn man gerade nicht in der passenden Stimmung für die Musik ist. In jenen Momenten aber, in denen die eigene Gemütslage im Gleichlauf ist mit der von "M(e)iosis" versprühten Atmosphäre ist, können weite Teile dieses Machwerks eine wunderbare Ergänzung für das Treibenlassen der eigenen Gedanken sein - wenn auch oft eher als Untermalung denn als vordergründiger Fixpunkt für die Konzentration des Zuhörers. Etwas weniger gelungen als die (sich glücklicherweise in der Überzahl befindlichen) Instrumentalpassagen finde ich jene Teile mit Gesang, was aber vermutlich daran liegt, dass ich mit der Stimme des Frontmannes persönlich nichts anfangen kann. Insgesamt also ein eigenwilliges Werk, das sicher seine Fans finden wird, ganz gewiss aber nicht jedermanns Sache ist.

 

Florian Gothe – www.sounds2move.de / 25.01.2009