Nightmare „Genetic Disorder“ / VÖ 31.10.2007

Nightmare sind eine Institution im klassischen Heavy Metal. Gegründet wurde dieses französische Kommando im Jahre 1979, brachte aber erst 1984 das Debut „Waiting For The Twilight“ heraus. Gestandene 23 Jahre später veröffentlichen die Jungs via Regain Records ihr 5. Album „Genetic Disorder“.

Und eben weil wir es mit einer gestandenen Größe zu tun haben, kann und darf man es ihnen nicht verübeln, dass ihre Musik sehr klassisch und traditionell gehalten ist. Das Erfreuliche dabei ist allerdings, dass das Album weder angestaubt noch ausgelutscht klingt – hier zeigt sich eindrucksvoll die Routine im Songwriting. Sicher ist, dass dieses Album niemanden überraschen wird, der sich ein bisschen im Heavy Metal auskennt. Genau so sicher ist aber auch, dass Lieder wie „Battleground For Suicide“ einfach nur gut gemacht sind und sicherlich im überdurchschnittlichen Bereich anzusiedeln sind. Treibende Doublebass, sehr mächtige und melodische Refrains und eine angenehm hörbare Stimme kennzeichnen dieses Lied. Die Vocals erwähne ich deshalb explizit, weil Sänger Joe Amore nicht zu den Sängern gehört, die gern in höchsten Tönen rumträllern. Gelegentlich singt er zwar hoch, hält sich aber zu größeren Teilen in mittleren Tonhöhen auf.  „The Winds Of Sin“ geht als Vorschlaghammer dieses Albums durch. Ich finde es sehr gelungen, wie Nightmare die harten Riffs und die treibenden Drums in einem wirklich superguten Refrain münden lassen. „Leader Of The Masquerade“ stampft dann verhältnismäßig hart aus den Boxen und wälzt alles nieder. Nennenswerte Schwächen gibt es hier nicht zu hören.

Und was lernen wir aus alle dem? Heavy Metal lebt! Die alte Garde kann einem Genre Impulse verpassen, ohne angestaubt, alt oder verbraucht zu wirken. Ebenfalls zeigt die alte Garde zahlreichen neueren Bands, dass im Metal immer noch eine angemessene Portion Härte stecken kann. Sicherlich ist dieses Album keine Innovationsbombe, aber es ist rundum gut gemacht. Starkes Teil.

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 13.11.2007