NEOSIS „Neosis (Eponymous Album)“ / VÖ 05.04.2012

 

 

 

Und ich dachte schon, es lag am Wetterumschwung, dass ich einen solch dröhnenden Schädel nach den ersten Durchgängen hatte, aber nein – NEOSIS hatten wirklich Schuld daran. Dieses hohe Niveau an Komplexität der Songs und Thematiken kombiniert mit diesem herrlich bunten Wirrwarr aus Klang und Lärm hat mich schlichtweg einfach umgehauen. Einfach so!

Beworben wird das Debüt „Neosis (Eponymous Album)“ als „polyrhythmischer Metal mit elektronischer Atmosphäre“ - polyrhythmisch unterschreibe ich ohne großen Zweifel, elektronische Atmosphäre nur mit ganz viel Aua-Aua in der Bauchgegend – ganz so elektronisch fällt die Platte meines Erachtens nicht aus. Gut, mag vielleicht an dem schon ziemlich wuchtig ausfallenden Opener „Everlasting Mind Collapse“ liegen, aber insgesamt muss man wirklich sagen, dass es mit dieser Platte niemals langweilig wird. Unter dem Strich bleibt festzustellen, dass alle zehn Songs sowohl als Einzelstücke als auch im Zusammenhang betrachtet wirklich Potential vorweisen können. Hier könnte man die komplette Tracklist als Beispiele aufführen, ich beschränke mich aber an dieser Stelle auf „Unwilling Fate“ und „Chronic Absolutism“. Für die nötige Abwechslung sowohl in Sachen Stil, als auch bezüglich Atmosphäre sorgen die Schweizer ohne groß mit der Wimper zu zucken. Gut gemeinter Tipp: Die Platte braucht den ein oder anderen Anlauf, um richtig zu zünden.

Musikalisch auf ganz hohem Niveau wird gezeigt, dass das Debüt eben nicht nur einen kläglichen Versuch darstellt, um aus dem Untergrund aufzutauchen. Ich bin mir sicher, dass NEOSIS es wirklich weit bringen werden. Respekt dafür! Der Pressetext beschreibt die Platte als „futuristisch“, was nicht nur durch Titel wie „Neo-Euhemeris“ oder „Supremacy Design“ zum Ausdruck kommt. Wenn die Zukunft so aussieht, dann hoffe ich, dass die Produktion von Aspirin und Paracetamol niemals endet.

Vanessa Vogl - www.sounds2move.de