Nemhain „From the Ashes“ / VÖ 22.01.2010

Über die Referenzen und Qualitäten eines Adrian Erlandsson zu schwadronieren wäre wie Eulen nach Athen zu tragen. Mal eben in den Raum geschmissene Schlagworte wie Cradle of Filth, Paradise Lost, The Haunted oder At the Gates klären ganz schnell alle Fronten. Mit seiner neuen Band Nemhain geht Adrian, dessen Frau Amber hier am Mikrofon steht, weniger metallisch, dafür aber umso tiefer im Rock N Roll verwurzelt zu Werke.

 

Und auch die punkigen Töne hat der Schwede unbestritten drauf. Seine bemerkenswerte Schlagzeugarbeit schiebt „From the Ashes“ ordentlich an und legt gleichzeitig den Grundstein für die klangliche Direktive dieses schnörkellosen, räudigen Albums. Nemhain vereinen auf ihrem Debüt die Kantigkeit von Otep mit der Rock N Roll-Schmissigkeit der Ramones („Ana“) oder der schwedischen Mädels von Crucified Barbara. Mit denen könnte man auch das Motto „In Distortion we trust“ teilen, lassen Nemhain doch auch gern mal die Gitarren aufheulen und stellen Drive und Power vor klinische Perfektion. Das macht wenn man in der entsprechenden Stimmung ist richtig Laune, was sich auch Peter Dolving (The Haunted) gedacht haben dürfte, der für das 2:48 Minuten Punk N Roll-Massaker „Second Skin“ als Duettpartner zur Verfügung stand – Adrian Erlandssons Vitamin B sei dank. Für mediale Aufmerksamkeit ist und bleibt der Name des Drummers sicherlich ein astreines Pfand. Doch auch ohne Namedropping hat dieses Langeisen gute Karten flott seine Anhänger zu finden. Und eine Band, die ihren Plattenvertrag mit dem eigenen Blut unterschreibt (!) muss sich um Schlagzeilen und Publicity sowieso keine all zu großen Sorgen machen.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 25.01.2010